Rallye Dakar VW will endlich gewinnen
04.01.2007, 12:47 UhrEine Woche später als gewohnt fällt an Samstag in Lissabon der Startschuss zur 29. Auflage der Wüsten-Rallye Dakar. 525 Teams gehen in das Rennen, das am 21. Januar mit der traditionellen Zieldurchfahrt in der senegalesischen Hauptstadt Dakar zu Ende geht. Allein 187 Automobile und 250 Motorräder werden zu dem Marathon-Klassiker mit 14 Prüfungen und 4.309 Rennkilometern am Start sein.
Wie im Vorjahr steht das Duell von Seriensieger Mitsubishi mit dem deutschen Herausforderer VW im Mittelpunkt. Elf Mal, davon sechs Mal in Serie, ging der prestigeträchtige Dakar-Sieg an die "Roten" aus Japan. Davon müssen die "Blauen" aus Wolfsburg weiter träumen. In diesem Jahr aber soll sich der Traum beim fünften offiziellen VW-Start nach dem Wunsch von Volkswagen-Motorsportdirektor Kris Nissen endlich erfüllen. "Wir wollen die Ersten sein, die diese extrem lange und schwierige Rallye mit einem Diesel-Fahrzeug gewinnen."
Mit Platz zwei erreichte der Südafrikaner Giniel de Villiers 2006 das beste Dakar-Ergebnis für VW seit dem Sieg des Schweden Freddy Kottulinsky 1980 im Iltis. Es war auch das beste Dakar-Resultat eines Dieselfahrzeugs und die Top-Platzierung eines deutschen Automobil-Herstellers nach dem Porsche-Sieg von 1986. Diesmal bietet VW ein schlagkräftiges Team für die vier offiziellen Race-Touareg auf. Neben De Villiers mit dem deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz, dem zweifachen Rallye-Weltmeister Carlos Sainz (Spanien) und Mark Miller (USA) wurde Ari Vatanen verpflichtet. Der Finne ist erfolgreichster Dakar-Automobilpilot. Neun Mal war der Rallye-Weltmeister von 1981 am Start -1987, 1989, 1990, 1991 siegte er. "Ich liebe Afrika und ich mag die Dakar. Sie ist wie ein Leben in Miniaturausgabe", betonte der vierfache Familienvater und heutige Europa-Parlamentarier Vatanen.
Mitsubishi kontert mit den französischen Dakar-Siegern Luc Alphand (2006) und Stphane Peterhansel (2004/2005) sowie dem Japaner Hiroshi Masuoka (2002/2003) und dem Spanier Joan-Nani Roma. Eher als Außenseiterin ist diesmal Jutta Kleinschmidt, die 2001 im Mitsubishi Pajero den historischen ersten Dakar-Sieg einer Frau erzielte, am Start. Die Kölnerin pilotiert einen BMW X3 des privaten X-Raid-Teams von Sven Quandt aus dem hessischen Trebur.
Tragische Begleitumstände haben in den 28 Dakar-Jahren den Sport wiederholt in den Hintergrund gedrängt. Die französische Presse spricht inzwischen von insgesamt 53 Toten, darunter 17 Zuschauer, davon allein acht Kinder. Auch 23 Rallye-Teilnehmer bezahlten den gefährlichen Wüstentrip mit ihrem Leben. Um die Gefahr einzudämmen, wurden die Sicherheitsvorkehrungen für Starter und Zuschauer Jahr für Jahr verstärkt. Mehrmals stand die Rallye Dakar auch im Visier von Terroristen. 2000 auf dem Weg nach Kairo wurden nach einer Terrorwarnung in Libyen Streckenteile gestrichen. In diesem Jahr reagierte der Veranstalter auf die Warnung des französischen Außenministeriums vor Terroranschlägen und verzichtet aus Sicherheitsgründen auf Streckenteile in Mali.
Thomas Straka, sid
Quelle: ntv.de