Sport

Bundesligaclubs droht Ungemach Verlust der Gemeinnützigkeit?

Den Fußballvereinen der ersten und zweiten Bundesliga droht der Verlust der Gemeinnützigkeit. Dies würde erhebliche finanzielle Einbußen bedeuten. Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums erklärte am Wochenende, bei der Betriebsprüfung von Vereinen sei eine zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs festgestellt worden. Deshalb wolle das Ministerium das Thema mit den Vertretern der obersten Finanzbehörden der Länder demnächst "ergebnisoffen" erörtern.

Er bestätigte damit einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Die Abteilung Bundesbetriebsprüfung des Bundeszentralamtes für Steuern vertritt dem Bericht zufolge die Auffassung, dass den Vereinen in den meisten Fällen die Gemeinnützigkeit zu entziehen ist. Der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb sei in den Clubs zum Selbstzweck geworden, der "ideelle Bereich" also etwa die Förderung des Sports im Allgemeinen sei "völlig in den Hintergrund gerückt", heiße es in einem Schreiben des Amtes an das Bundesministerium.

Bei einem Verlust der Gemeinnützigkeit unterliegen Überschüsse aus Vermögensverwaltung oder Zweckbetrieben der Körperschaft- und Gewerbesteuer. Es könne zu einer Nachversteuerung für die letzten zehn Jahre kommen; womöglich wäre den Vereinen auch zivilrechtlich eine Rechtsformverfehlung vorzuwerfen. Vor allem bei Mitgliedsbeiträgen und Spenden würde ein Wegfall der Gemeinnützigkeit die Vereine treffen.

So müsse der VfB Stuttgart zum Beispiel, dessen 43.000 Mitglieder im Jahr etwa 1,8 Millionen Euro an Beiträgen zahlten, nach Schätzungen der Clubführung jährlich einen hohen sechsstelligen Betrag zusätzlich Steuern zahlen, schreibt der "Spiegel".

Quelle: ntv.de

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