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In Vertretung Vettel bald für Toro Rosso

Nach seinem Formel-1-Debüt in Indianapolis könnte Sebastian Vettel schon in knapp zwei Wochen wieder in ein Renncockpit zurückkehren. Dann allerdings nicht für seinen jetzigen Arbeitgeber BMW-Sauber, sondern für Toro Rosso. Bei dem Team von Mitbesitzer Gerhard Berger ist der Amerikaner Scott Speed offenbar in Ungnade gefallen, der Platz von Vitantonio Liuzzi aus Italien ist ebenfalls nicht unumstritten.

"Vettel ist eine sinnvolle Alternative für uns, aber er braucht einen Test, bevor er bei uns ein Rennen fährt", sagte Berger der Fachzeitschrift "auto, motor und sport". In dieser Woche stehen wieder Testtage auf dem Programm. Berger schränkte ein, dass es keinen Sinn mache, Vettel ins kalte Wasser zu werfen. "Es kann ganz schnell, aber auch langsam gehen", meinte der Österreicher.

Vom BMW-Werksteam, für das Vettel vor fünf Wochen bei seinem Debüt als jüngster Pilot in die Punkteränge gerast war, gab es am Montag zu den erneuten Spekulationen um das Motorsport-Talent aus dem hessischen Heppenheim keine Stellungnahme. Kandidat auf ein Toro- Rosso-Cockpit ist auch der dreimalige ChampCar-Sieger Sebastien Bourdais. Auf den Franzosen soll Toro Rosso eine Option bis Ende des Monats haben. Bourdais testete auch bereits den Wagen.

Der bei BMW-Sauber hinter den gesetzten Nick Heidfeld (Mönchengladbach) und Robert Kubica (Polen) lauernde Vettel sieht die Spekulationen um seine Zukunft gelassen. "Ich weiß, was ich in der Tasche habe", sagte er am Wochenende im TV-Interview. Logischerweise wolle man immer in einem schnelleren Auto sitzen, um sein Können zu zeigen. "Das beste Beispiel dafür ist Lewis Hamilton", verwies der 20-Jährige auf den zwei Jahre älteren WM-Spitzenreiter im McLaren-Mercedes.

"Andererseits ist es auch verständlich, dass ein Rennfahrer Rennen fahren will", betonte Vettel. Irgendwann gebe man sich mit den Testfahrten nicht mehr zufrieden. Zumal durch die Limitierung der Testkilometer in diesem Jahr die Ersatzpiloten noch weniger Erfahrung sammeln könnten.

Wie trüb die Stimmung in dem Toro-Rosso-Team nach den beiden Ausfällen beim Regenrennen auf dem Nürburgring am Sonntag ist, verdeutlichte die anschließende Pressemitteilung: "Nichts zu sagen heute", hieß es darin. "Es ist klar, dass Tonio und ich von unseren Bossen sehr wenig Unterstützung bekommen", wurde Speed zitiert. Es bedürfe keiner große Anstrengungen, zu erkennen dass Gerhard Berger und Teamchef Franz Tost ihn und Liuzzi loswerden wollten.

Quelle: ntv.de

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