Sport

Gut angezogene Schwimmer Viele neue Rekorde

Sensationeller Rücken-Weltrekord durch Daniela Samulski, dazu drei deutsche Bestmarken - die deutschen Schwimmer stoßen bei ihren Meisterschaften in Berlin mit neuen Anzügen in neue Dimensionen vor.

Daniela Samulski

Daniela Samulski

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die 24-jährige Samulski schwamm 27,61 Sekunden und verbesserte die bisherige Bestmarke der Chinesin Zhao Jing und der Australierin Sophie Edington um 6/100 Sekunden. Erst am Vortag hatte die Essenerin Europarekord geschwommen. Helge Meeuw über 50 Meter Rücken, das zeitgleiche Duo Johannes Neumann und Hendrik Feldwehr über 50 Meter Brust und Schmetterlings-Spezialist Johannes Dietrich lösten mit deutschen Rekorden ebenso das Ticket für die Weltmeisterschaften Ende Juli in Rom wie die Kölnerin Kerstin Vogel über 50 Meter Brust.

Samulski hatte kurz vor ihrem Coup bange Momente überstehen müssen. "Die letzten zehn Minuten waren etwas chaotisch, da mir der Anzug gerissen ist. Die Angst, es nicht rechtzeitig zum Start zu schaffen, hat mir einen Adrenalin-Schub verpasst. Dass ich jetzt auch den Weltrekord habe, ist fantastisch", sagte sie. Im Ziel war dann "Alles super!"

Helge Meeuw

Helge Meeuw

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Meeuw machte im neuen Anzug ganz neue Erfahrungen. "Das ist ein anderes Schwimmen", sagte der Europameister nach seiner Zeit von 24,64 Sekunden über 50 Meter Rücken. "Man muss aber immer noch gewinnen." Ungeachtet der Rekorde hielt die Kritik der Spitzen-Schwimmer an den vom Weltverband FINA zugelassenen High-Tech-Anzügen unverändert an.

Doppelter Rekord durch Neumann und Feldwehr

"Oldie" Rupprath sicherte sich als Rücken-Zweiter in 24,99 Sekunden ebenfalls das WM-Ticket. Für den 31-Jährigen ist der deutsche Schwimmsport im Aufwind: "Ich glaube, dass wir in den letzten drei Jahren besser waren, als wir zeigen konnten." Schmetterlings-Spezialist Dietrich blieb über 50 Meter in 23,43 Sekunden 3/100 Sekunden unter Ruppraths altem Rekord. "Das hat gepasst, die Kraft ist da, um 50 Meter hinzuknallen", sagte er.

Johannes Neumann (r.) und Hendrik Feldwehr

Johannes Neumann (r.) und Hendrik Feldwehr

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Gleich doppelten Rekord gab es durch Neumann und Feldwehr über 50 Meter Brust. Das Duo schlug in 27,30 Sekunden zeitgleich an und verbesserte die alte von Feldwehr am Vortag aufgestellte Bestmarke um 7/100. Die WM-Norm verpassten die - zu langsamen - Meister Steffen Deibler über 50 Meter Freistil (22,19 Sekunden), Silke Lippok über 200 Meter Freistil (1:59,65 Minuten) und Daniela Samulski (26,65 Sekunden) über 50 Meter Schmetterling.

"Eine Materialschlacht"

In der High-Tech-Diskussion suchen die Athleten nach der Anzug-Bremse. "Das Chaos ist eine absolute Katastrophe. So kann die FINA nicht mit uns umgehen", ging Helge Meeuw mit dem Weltverband hart ins Gericht. Der Europameister über 50 Meter Rücken wandte sich gegen "Plastikmüllbeutel" und forderte die Rückkehr zu den herkömmlichen Textilien: "Männer in Badehosen, die Frauen im Badeanzug, aber das wird nicht passieren."

Paul Biedermann glaubt nicht, dass sich mit den angekündigten neuen Regeln von 2010 an Grundlegendes ändern wird. "Das wird eine Scheinregelung sein. Das Thema Neopren-Anzüge ist durch", meinte der Europarekordler über 200 Meter Freistil. Lutz Buschkow, Sportdirektor im Deutschen Schwimm-Verband (DSV), sagt: "Die Weltmeisterschaft im Juli in Rom wird eine Materialschlacht."

Quelle: ntv.de

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