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Herber Dämpfer in Tournee-Quali Kobayashi fliegt Wellinger deutlich davon

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In der Gesamtwertung der Vierschanzentournee liegen der Japaner Ryoyu Kobayashi und Deutschlands Spitzenspringer Andreas Wellinger ganz eng beieinander. Doch in der Qualifikation zum Schlussspringen in Bischofshofen setzt Kobayashi ein dickes Ausrufezeichen und ist nun der klare Favorit.

Andreas Wellinger hat das letzte Kräftemessen vor dem Showdown um den Sieg bei der Vierschanzentournee gegen seinen großen Kontrahenten Ryoyu Kobayashi klar verloren und in der Qualifikation von Bischofshofen Schwächen gezeigt. Der Olympiasieger kam mit 128 Metern (144,3 Punkte) nur auf den neunten Platz. "Ich bin voll am Schanzentisch vorbeigefahren. Ich war 1,15 Meter zu spät. Vielleicht zum Ikea fahren und morgen einen bisschen längeren Tisch", kommentierte Wellinger seinen verpatzten Versuch. "Das war heute etwas hölzern, das hatte ich mir anders vorgenommen", sagte der 28-Jährige in der ARD weiter, "aber das will nix heißen." Und auch Bundestrainer Stefan Horngacher kommentierte knapp: "Das ist nicht tragisch."

Die deutschen K.-o.-Duelle

Andreas Wellinger (9) - Antti Aalto (42/Finnland)
Pius Paschke (14) - Taku Takeuchi (37/Japan)
Karl Geiger (17) - Daniel-André Tande (34/Norwegen)
Stephan Leyhe (18) - Dawid Kubacki (33/Polen)
Philipp Raimund (40) - Johann Andre Forfang (11/Norwegen)

Der Tourneeführende Kobayashi (Japan) flog mit 138,0 (162,6) zehn Meter weiter als sein deutscher Verfolger und gewann die Vorausscheidung souverän vor Weltcup-Spitzenreiter Stefan Kraft aus Österreich (154,8). Vor dem letzten Springen am Samstag (16.30 Uhr/ARD und Eurosport sowie im Liveticker bei ntv.de) führt der zweimalige Tournee-Champion Kobayashi mit 4,8 Punkten, umgerechnet 2,67 Meter, vor Wellinger. Hinter den beiden großen Kontrahenten sind auch Jan Hörl und Kraft in der Verlosung um den Gesamtsieg. Die Österreicher haben aber bereits einen ordentlichen Rückstand auf das Führungsduo.

Wellinger indes muss über sich hinauswachsen, um den ersten deutschen Tourneesieg seit Sven Hannawald 2001/02 doch noch einzutüten. Druck will er sich aber nicht machen: "Ich will einfach zweimal auf die Hillsize springen, dann gibt es ein Ergebnis, und dann schauen wir, wie das ausfällt." Während beim Japaner alles sehr leicht wirkte, lief es bei Wellinger nicht wirklich leicht auf der Hand. "Ich muss mich hier reinarbeiten", sagte Wellinger, der in den beiden Trainingsdurchgängen vor der Quali reichlich tüftelte, während Kobayashi nach einem Sprung zufrieden auf weitere Experimente verzichtete.

Geiger zeigt sich nur leicht verbessert

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Wellinger weiß allerdings, wie aussageschwach Training und Qualifikation auf der Paul-Außerleitner-Schanze sein können - aus eigener leidvoller Erfahrung: "Vor sechs Jahren habe ich in Bischofshofen die Quali gewonnen, konnte dann nicht schlafen und bin ausgeschieden." Pius Paschke war mit Platz 14 und 127,5 Meter bei schlechteren Bedingungen zweitbester Deutscher. Karl Geiger zeigte sich gegenüber dem dritten Springen in Innsbruck leicht verbessert und kam mit 129,5 Meter auf den 17. Rang. Der frühere Tourneedritte Stephan Leyhe landete mit 128,5 Meter auf Platz 18. Philipp Raimund schaffte es trotz eines schwachen Sprungs auf 122,0 Meter als 40. in den Wettkampf der besten 50.

Kurz vor Weihnachten war auf der Paul-Außerleitner-Schanze im Pongau noch eine Lawine in den Auslauf gerutscht. Der Aufsprunghang und der Auslauf waren beschädigt worden und mussten in der Kürze der Zeit wieder hergerichtet werden. Schon vier Tage später hatten die Organisatoren die Probleme in Bischofshofen behoben.

Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa

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