Plötzlich ein Topstürmer Vize-Weltmeister Peterka startet in der NHL durch
12.12.2023, 16:44 Uhr
John-Jason Peterka wird von seinen Sabres-Kollegen gefeiert.
(Foto: IMAGO/USA TODAY Network)
John-Jason Peterka entwickelt sich in der NHL schon mit 21 Jahren zu einem Topstürmer. Selbstvertrauen gab ihm das WM-Silber mit der Nationalmannschaft. Zwölf Tore stehen nach gut einem Drittel der NHL-Saison schon zu Buche, genauso viele wie am Ende der vergangenen Saison.
Mit WM-Silber dekoriert, als Torjäger in der NHL gefeiert: John-Jason Peterka erlebt einen furiosen Karrierestart. Doch eines vermisst der Eishockey-Nationalspieler. "Wenn ich sehe, wie viel Schnee in München liegt - da würde ich schon gerne mal auf dem Weihnachtsmarkt rumschlendern", sagt der 21-Jährige. In Buffalo, wo der gebürtige Münchner seinen NHL-Traum lebt, hat es noch nicht mal geschneit. Von Weihnachtsmärkten ganz zu schweigen - "die haben wir hier nicht." Dafür aber einen starken Saisonstart des Deutschen, der mit dem Selbstbewusstsein des Vize-Weltmeisters bei den Sabres schon im zweiten Jahr zum Leistungsträger geworden ist.
Zwölf Tore stehen nach gut einem Drittel der NHL-Saison schon zu Buche - und damit genauso viele wie in der kompletten vergangenen Spielzeit. Gemeinsam mit Topstürmer Jeff Skinner ist er der erfolgreichste Schütze der Sabres. "Die Dinger gehen einfach mehr rein dieses Jahr", sagt Peterka, "es hat viel damit zu tun, dass ich mehr schieße, mehr Chancen herausarbeite, mehr Pässe in den Slot bekomme."
"Natürlich war ich sauer"
Aber vor allem auch damit, dass der Stürmer aus der Red-Bull-Nachwuchsakademie in Buffalo deutlich mehr Eiszeit, auch im Powerplay, bekommt. Kein Wunder, denn vor dem Saisonstart kehrte Peterka nicht nur als Vize-Weltmeister, sondern auch als bester Stürmer der WM und Scorerkönig im deutschen Team in die USA zurück. "Ich habe viele Gratulationen bekommen", berichtet er, "ich bin selbstbewusster aufgetreten, die anderen haben mich als besseren Spieler wahrgenommen."
Vielleicht hat auch Bundestrainer Harold Kreis dazu beigetragen, als er den NHL-Jungstar bei der WM ein Drittel lang auf der Bank schmoren ließ, weil ihm dessen Spielweise nicht gefiel. "Nachtragend bin ich nicht", sagt Peterka schmunzelnd: "Natürlich war ich sauer, aber im Nachhinein war alles perfekt, wie er es gemacht hat, wie er uns ins Finale gebracht hat. Deswegen will ich mich nicht beschweren."
Hart am Defensivspiel gearbeitet
Nach der WM er vor allem an seinen Defensivfähigkeiten gearbeitet. "Ich habe mir viele Clips angeschaut. Das hat viel mit Stellungsspiel zu tun, das war ein Manko letztes Jahr, da habe ich mich um einiges verbessert." Wie wichtig er schon für die Sabres ist, zeigte Peterka mit seinen Führungstoren bei den Auswärtssiegen gegen die Topfavoriten New York Rangers (5:1) und Boston Bruins (3:1). Dazu kam ein Treffer beim 5:2 gegen die Arizona Coyotes. Doch weil Buffalo drumherum vor allem Niederlagen kassierte, sind die Play-offs weiter entfernt als gedacht. In der vergangenen Saison fehlte nur ein Punkt, "danach dachten wir irgendwie, dass es dieses Jahr einfach so kommt und wir nicht viel dafür machen müssen", sagt Peterka, "wir arbeiten nicht hart genug."
Ein Wiedersehen mit den Rangers gibt es einen Tag vor Heiligabend - erneut im Madison Square Garden. Eine gute Gelegenheit, bislang Verpasstes nachzuholen. Denn über die Feiertage will Peterka mit einigen Kollegen dort bleiben: "In New York gibt es Weihnachtsmärkte."
Quelle: ntv.de, tno/sid