Das WM-Vorbereitungsspiel gegen die USA am Mittwoch im Rostocker Ostseestadion gerät mehr und mehr zur Ersatzveranstaltung. DFB-Teamchef Rudi Völler reagierte auf die Absageflut und nominierte Stürmer Thomas Brdaric und Abwehrspieler Ingo Hertzsch nach.

Der 27-jährige Brdaric, der zuletzt bei Tabellenführer Bayer Leverkusen durch starke Leistungen in der Bundesliga und in der Champions League auf sich aufmerksam gemacht hatte, ist somit neben Torwart Frank Rost von Werder Bremen der einzige Akteur ohne Länderspielerfahrung im nun wieder 21-köpfigen Aufgebot von Völler. Der 24-jährige Hertzsch absolvierte sein bislang einziges Länderspiel am 15. November 2000 bei der 1:2-Niederlage der DFB-Auswahl in Kopenhagen gegen Dänemark.

Zuvor hatten die Dortmunder Sebastian Kehl (Knöchelblessur) und Christoph Metzelder (Oberschenkelverletzung) ebenso abgesagt wie der Leverkusener Kapitän Jens Nowotny (Knöchelverletzung). Außerdem erlitt der Dortmunder Lars Ricken im Bundesligaspiel gegen Cottbus einen "Pferdekuss" und konnte derweil nur Lauftraining absolvieren. Sein Einsatz im Ostseestadion ist ebenfalls fraglich. Schon zuvor hatten Miroslav Klose (1. FC Kaiserslautern) und Christian Wörns (Borussia Dortmund) verletzungsbedingt passen müssen.

Während insgesamt elf Spieler ihre Absage erteilten, trifft es Alexander Zickler noch weitaus härter. Der Ex-Dresdner vom deutschen Meister Bayern München muss auf seine Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Südkorea und Japan (31. Mai bis 30. Juni) gänzlich verzichten.

Der 28 Jahre alte Stürmer wird sich einer Operation an der rechten Wade unterziehen müssen und fällt für mindestens drei Monate aus. "Das trifft mich ganz hart. Ich wollte unbedingt zur WM", erklärte Zickler.

Nachdem der Bayern-Profi schon seit Wochen über Schmerzen an der Wade geklagt hatte, unterzog er sich am Wochenende einer Kernspintomographie. Die niederschmetternde Diagnose: Zwischen Schien- und Wadenbein hat sich, offenbar ausgelöst durch einen Schlag, eine Wucherung gebildet, die auf den Muskel drückt.