"Zwietracht" Frankfurt Vorstandschef gefeuert
28.08.2003, 17:54 UhrDas Chaos bei Eintracht Frankfurt hat seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Nach etlichen Peinlichkeiten wurde der Vorstandsvorsitzende Peter Schuster am Donnerstag vom Aufsichtsrat des Bundesliga-Aufsteigers entlassen, nachdem er eine ihm gesetzte Frist zum Rücktritt hatte verstreichen lassen.
Die Ära Schuster ging damit nach nur 20 Tagen zu Ende und als eine der kürzesten in die Vereinsgeschichte ein. "Der Aufsichtsrat hat Herrn Schuster von seinem Posten abberufen", bestätigte der Vereinsvorsitzende Peter Fischer auf dpa-Anfrage die Trennung.
Schuster war nach seinem zum Teil arroganten Auftritt vor Journalisten am vorigen Freitag, bei dem er der Eintracht mit unbedarften Äußerungen einen enormen Image-Schaden zugefügt hatte, auch intern heftig in die Kritik geraten. So hatte der Wirtschaftsexperte in Anspielung auf die gescheiterten Vertragsverhandlungen mit Manager-Kandidat Bernd Hölzenbein behauptet, manche Dinge "kriegt man in so ein Fußballer-Hirn einfach nicht rein ".
Den Weltmeister von 1974 wollte Schuster mit einem Vertrag über fünf Monate als "Projektleiter Nichtabstieg" abspeisen, was im Aufsichtsrat für Kopfschütteln sorgte. Für Belustigung in der Bundesliga-Szene sorgte auch, als der verschwitzte Hobby-Kicker Schuster mit Bayer Leverkusens Manager Reiner Calmund den Deal über die Ausleihe von Christoph Preuß auf dem Fußball-Feld perfekt machen wollte.
Vertrag mit Montero aufgelöst
Die Eintracht trennte sich zudem von Mittelfeldspieler David Montero im beiderseitigem Einvernehmen. Der bis Juni 2004 laufenden Vertrag wurde aufgelöst. Der 29 Jahre alte Spanier war von Eintracht-Coach Willi Reimann vor zwei Wochen suspendiert worden, nachdem er bereits zum dritten Mal innerhalb weniger Monate das Training auf Grund von Alkoholeskapaden verpasst hatte.
Quelle: ntv.de