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Vingegaard behauptet Führung Vuelta streicht Zeitfahren zusammen und fürchtet um Schlussetappe

Im Fokus der Proteste: das Team Israel-Premier Tech.

Im Fokus der Proteste: das Team Israel-Premier Tech.

(Foto: dpa)

Um den Radsport geht es bei der Vuelta mitunter nur noch am Rande. Fast jede Etappe ist durch pro-palästinensische Proteste beeinflusst. Das 18. Teilstück, ein Zeitfahren, wird um mehr als die Hälfte verkürzt. Unklar ist auch, ob der Gesamtführende Jonas Vingegaard am Sonntag nach Madrid rollt.

Der dänische Radstar Jonas Vingegaard hat bei der Vuelta á España im stark verkürzten und wieder von pro-palästinensischen Protesten begleiteten Einzelzeitfahren einen weiteren Schritt zu seinem ersten Triumph bei der Spanien-Rundfahrt gemacht. Der zweimalige Toursieger vom Team Visma-Lease a Bike wurde beim Sieg des zweimaligen Zeitfahr-Weltmeisters Filippo Ganna (Italien) in Valladolid nach 12,2 Kilometern anstatt ursprünglich geplanter 27,2 Kilometer Neunter und hielt damit an der Spitze seinen Verfolger Joao Almeida weitgehend in Schach.

Der Portugiese vom UAE Team Emirates-XRG nahm Vingegaard auf dem flachen und ultraschnellen Kurs in der kastilischen Großstadt als Tagesdritter zwar zehn Sekunden ab. Allerdings geht Vingegaard immer noch mit einem Polster von 40 Sekunden auf die letzten drei Etappen. Ganna war im Ziel acht Sekunden schneller als Almeida.

Das drittletzte Teilstück am Freitag führt über 161,9 Kilometer von Rueda nach Guijuelo durch eher flaches Gelände, das leicht ansteigende Finish spricht aber gegen klassische Sprinter. Die Entscheidung im Kampf um den Gesamtsieg fällt dann am Samstag bei der letzten und sehr schweren Bergankunft auf dem Navacerrada-Pass.

Die Strecke wird zur Hochsicherheitszone

In Valladolid waren erneut heftige Proteste pro-palästinensischer Aktivisten befürchtet worden, die seit Beginn der Vuelta schon mehrmals ins Rennen eingegriffen und für mehrere gefährliche Situationen gesorgt hatten. Zuletzt war am Dienstag die 16. Etappe verkürzt worden, weil sich Demonstranten kurz vor dem Ziel versammelt hatten.

Der kompaktere Kurs von Valladolid sollte gewährleisten, dass Polizei und Organisatoren das Rennen besser absichern konnten. Praktisch die gesamte Strecke war mit Gittern abgesichert. Die Polizei verhaftete zwei Demonstranten nach dem Versuch, die Absperrungen zu durchbrechen.

Ob die Vuelta wie geplant traditionell am Sonntag in Madrid enden kann, ist noch nicht gesichert. Die Behörden befürchten eine Eskalation der Proteste in der Hauptstadt. Sportlich hat die letzte große Landesrundfahrt des Jahres nach mehreren verkürzten Etappen und diversen Eingriffen ins Renngeschehen bereits deutlich gelitten.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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