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Frankreich WM-Favorit Nummer Eins

Keine Mannschaft wird bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 so häufig als Titelanwärter genannt wie das Team Frankreichs. Als amtierender Welt- und Europameister sowie als Erster der FIFA-Weltrangliste ist „l'equipe tricolore“ haushoher Favorit des Turniers. Da Frankreich mit Zinedine Zidane auch noch den Weltfußballer der Jahre 1998 und 2000 in seinen Reihen weiß, gilt es derzeit als Fußballnation schlechthin.

Und „La France“ hat noch mehr Superlative zu bieten. Ein schier unglaubliches Prädikat weißt der Sturm der Franzosen auf: Mit David Trezeguet, Thierry Henry und Djibril Cisse bietet Frankreich die erfolgreichsten Stürmer der italienischen Serie A, der Premier League und der ersten französischen Liga auf. Zusammen gelangen den drei Torjägern in der zurückliegenden Saison für ihre Vereine über 100 Pflichtspieltore.

Zu gerne würde Frankreich im Sommer in den Kreis jener erlesenen Länder aufsteigen, die zweimal hintereinander den WM-Titel gewannen. Dieses Kunststück gelang bisher nur Italien und Brasilien. Lange hatte Frankreich auf höhere Weihen warten müssen. 1990 und 1994 scheiterten die Franzosen schon in der Qualifikation und mussten die WM im Fernsehen verfolgen. In der Ära Michel Platinis musste sich Frankreich 1982 statt des Finaleinzugs mit dem Spiel um Platz drei begnügen.

Das aktuelle Team ist gespickt mit internationalen Superstars. Akteure wie Lilian Thuram, Patrick Vieira, Thierry Henry und David Trezeguet gehören zur absoluten Weltklasse. So wie in der Glanzzeit Deutschlands bei der WM 1990, ist der Großteil der Profis in ausländischen Ligen beschäftigt. 18 Legionäre sind in England (8), Italien (5), Spanien (3) und Deutschland (2) aktiv und finden im französischen Kader zusammen. Mit Bixente Lizarazu und Willy Sagnol vom Bundesliga-Dritten FC Bayern München treten auch zwei alte Bekannte aus der Bundesliga bei der WM an.

Ähnlich wie Deutschland nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1990, hat es Frankreich allerdings auch versäumt, die Mannschaft kontinuierlich zu verjüngen. Von der Elf die 2000 das EM-Endspiel gegen Italien gewann, ist lediglich Deschamps nicht dabei. Der Spieler von Olympiakos Piräus musste wegen eines Sehnenrisses absagen. Neben Deschamps sind nur Kerembeu und Guivarch, die 1998 mit der franziösischen Mannschaft das Endspiel gegen Brasilien gewannen, bei dieser WM nicht mehr dabei.

Bewusst verzichtet Trainer Roger Lemerre, der das Team nach der WM 1998 übernahm, auf einen jungen Spieler, der mit 23 Jahren schon als Weltstar gilt. Nicolas Anelka vom FC Liverpool wurde wegen seiner Eskapaden außerhalb des Spielfeldes nicht für Japan und Südkorea nominiert.

Als Weltmeister hat Frankreich die Ehre, das Eröffnungsspiel am 31. Mai gegen den Senegal zu bestreiten. Die weiteren Gegner in der Gruppe A sind am 6. Juni die Mannschaft aus Uruguay und am 11. Juni das Team aus Dänemark. Alles andere als der festeingeplante Gruppensieg wäre für Frankreich eine faustdicke Überraschung.

Das Aufgebot Frankreichs für die Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea:

Torhüter: Fabien Barthez (Manchester United), Gregory Coupet (Olympique Lyon), Ulrich Rame (Girondins Bordeaux)

Abwehr: Vincent Candela (AS Rom), Philippe Christanval (FC Barcelona), Marcel Desailly (Chelsea), Franck Leboeuf (Olympique Marseille), Bixente Lizarazu (FC Bayern München), Willy Sagnol (FC Bayern München), Mikael Silvestre (Manchester United), Lilian Thuram (Juventus Turin)

Mittelfeld: Alain Boghossian (AC Parma), Claude Makelele (Real Madrid), Johan Micoud ( AC Parma), Emmanuel Petit (Chelsea), Patrick Vieira (Arsenal London), Zinedine Zidane (Real Madrid)

Angriff: Djibril Cisse (AJ Auxerre), Youri Djorkaeff (Bolton Wanderers), Thierry Henry (Arsenal London), David Trezeguet (Juventus Turin), Christophe Dugarry (Girondins Bordeaux), Sylvain Wiltord (Arsenal London).

Quelle: ntv.de

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