Chinas Kampf gegen Doping Wada-Chef noch nicht zufrieden
15.08.2007, 13:51 UhrDer Wada-Vorsitzende Richard Pound hat China bei einem Besuch in Peking aufgefordert, mit Blick auf die Olympischen Spiele 2008 seine Bemühungen im Anti-Doping-Kampf zu verstärken. "Die Chinesen haben die Zahl der Doping-Kontrollen erhöht, aber sie machen nicht so viel wie sie vielleicht sollten", sagte der Chef der Welt-Antidoping-Agentur.
In diesem Jahr hat die Anti-Doping-Kommission des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) Chinas 10 000 Test vorgesehen, 1000 mehr als 2006. Davon sind 70 Prozent Trainingskontrollen. "Ich denke, sie machen damit so viele Kontrollen wie die Australier", erklärte Pound, "das sind nicht viele, wenn man die unterschiedliche Zahl der Einwohner nimmt." In Australien leben 20,5 Millionen Menschen, in China rund 1,3 Milliarden.
Pound will Mitte September noch einmal mit Spitzenvertretern des chinesischen Sports zusammentreffen, um das Thema zu erörtern. Dazu gehören auch etwaige Maßnahmen zum Verkauf von Dopingprodukten "Made in China" über das Internet. "China muss da noch ein paar Extra-Kilometer zurücklegen", machte der Kanadier unmissverständlich klar.
Kontrolldichte steigt
Während China noch Nachholbedarf hat, schafft das Internationale Olympische Komitee (IOC) bereits Fakten. "Die Zahl der Kontrollen wird von 3600 in Athen auf 4500 angehoben", kündigte IOC-Vizepräsident Thomas Bach in Frankfurt am Main für die Sommerspiele im nächsten Jahr an.
Das IOC werde ein engmaschiges Netz ziehen und bei potenziellen Sündern für Unsicherheit sorgen. "Der Anti-Doping-Kampf wird bei den Sommerspielen eine herausgehobene Bedeutung haben. Wir werden auch vor nationalen Empfindlichkeiten nicht zurückschrecken", erklärte Bach.
Quelle: ntv.de