Vertragsdetails noch unklar Wechsel von Rost verzögert sich
04.01.2007, 10:18 UhrDer für Frank Rost reservierte Platz im Flugzeug blieb frei, sein Zimmer im Trainingslager des Hamburger SV wird der Torhüter aber wohl bald beziehen können. Kurz vor dem Abflug des Fußball-Bundesligisten nach Dubai erhielt Rost die Freigabe von seinem bisherigen Club FC Schalke 04. "Es besteht Einigkeit zwischen Schalke und dem HSV", sagte Schalkes Manager Andreas Müller. Nun gehe es darum, dass Rost mit den Hanseaten Einigkeit erziele. Rost soll beim Tabellen-Vorletzten einen Vertrag bis zum 30. Juni 2009 unterschreiben und anschließend dem Team nach Dubai hinterher reisen.
Während HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer in Hamburg blieb, um die letzten Details mit Rost zu klären, startete die Mannschaft mit Trainer Thomas Doll in die zweite Etappe im Rennen um den Klassenverbleib. "Gehen wir das Abenteuer mal an", sagte der kämpferisch aufgelegte Doll vor der Abreise zum Persischen Golf, wo der Traditionsclub sich zehn Tage lang auf den Rückrundenstart am 27. Januar bei Arminia Bielefeld vorbereitet. Nach nur neun Tagen Urlaub hatte Doll seine Profis schon am 27. Dezember wieder in Hamburg zum Training gebeten.
Dolls Hoffnung gründet neben Rost vor allem auf die Rückkehr der verletzten Leistungsträger. In Dubai ist der komplette Kader dabei, auch wenn noch nicht alle Akteure wieder topfit sind. Am weitesten sind Guy Demel (Sehnen-OP) und Nigel de Jong (Knie-OP), die bereits in Hamburg wieder eingeschränkt mittrainiert haben. "Es sieht gut aus, sie haben keine Probleme", sagte Doll im Hinblick auf den Rückrundenstart. Auch Raphael Wicky (Waden-OP) sollte bis dahin wieder fit sein. Nur für Mario Fillinger (Meniskus-OP) und Vincent Kompany (Achillessehen-OP) ist ein Comeback gegen Bielefeld utopisch.
Dass bis dahin noch einiges an Arbeit nötig ist, hatte Doll bereits durch den ungewöhnlich frühen Trainingsstart unterstrichen. Während in Hamburg vor allem an der Kondition gearbeitet wurde, sollen nun Technik und Taktik im Vordergrund stehen. Seine harte Linie mit teilweise drei Einheiten am Tag will Doll auch in Dubai fortsetzen. Sogar am Reisetag war für 10.00 Uhr noch ein Training angesetzt. "Wir wollen keinen Tag verschenken", sagte Doll.
Am Trainingslager, wo Testspiele gegen den Iran (8. Januar), die Vereinigten Arabischen Emirate (10. Januar) und Dynamo Kiew (13. Januar) vereinbart sind, nimmt neben dem neuen Co-Trainer Michael Schröder auch der frisch verpflichtete Leistungsdiagnostiker teil. Manfred Düring tritt zwar erst am 1. Februar offiziell sein Amt an, soll sich aber schon mal einen Eindruck vom Fitnesszustand der Profis verschaffen. Doll, der zuvor angekündigt hatte, konsequenter gegenüber seinen Schützlingen auftreten zu wollen, plant sonst keine Sondermaßnahmen. "In so einer Lage schaut man natürlich etwas genauer hin, aber sonst wird sich nicht groß was ändern", sagte er.
Mit der Einstellung seiner Spieler zeigte er sich bislang zufrieden. "Man spürt bei jeder Einheit, dass jeder ins Team rein möchte. Ich habe das Gefühl, dass richtig gut und hart gearbeitet wird", berichtete Doll, fügte allerdings relativierend hinzu: "Das hatte ich bislang bei jeder Vorbereitung."
Christian Kamp, dpa
Quelle: ntv.de