Al-Attiyah ist raus Weg frei für VW
09.01.2009, 15:40 UhrNach der Disqualifikation von Spitzenreiter Nasser Al-Attiyah im BMW X3 ist der Weg für Volkswagen zum ersten Rallye-Dakar-Sieg frei. Während der arabische Pilot des deutschen X-Raid-Teams nach seinem Etappen-Sieg in der Nacht zum Freitag von dem Rennen ausgeschlossen wurde, setzten sich die Wolfsburger bei dem erstmals in Argentinien und Chile ausgetragenen Autorennen gleich mit drei Race Touaregs an die Spitze.
Der Südafrikaner Giniel de Villiers und sein deutscher Beifahrer Dirk von Zitzewitz waren plötzlich Etappensieger und die Nummer eins. "Mit dem Zwischenresultat können wir zufrieden sein. Wir wissen aber auch: Es kommen noch sehr harte Tage auf uns zu", sagte VW- Motorsportdirektor Kris Nissen, dessen Team zum sechsten Mal an dem Klassiker teilnimmt. Von Zitzewitz: "Wir dürfen nicht vergessen, dass uns die schwierigsten Etappen erst noch bevorstehen."
Schwere Zeit für den Olympiateilnehmer
Eine schwere Zeit erlebte Nassar Al-Attiyah, der zweimalige Olympiateilnehmer im Skeet. "Es tut sehr weh, auf diese Art und Weise von der Rallye zu gehen", sagte der 38-Jährige dem Fernsehsender "Eurosport". Der Mann aus Doha, der in Sydney Sechster und in Athen Olympia-Vierter wurde, fährt für das Team von Millionenerbe Sven Quandt und sorgte als Außenseiter für Furore. "Wir haben eine tolle Show geboten", sagte er. Doch weil Al-Attiyah nach technischen Problemen am BMW X3 mit seiner schwedischen Beifahrerin Tina Thörner Kontrollpunkte nicht angefahren hatte, wurde er von der Jury aus dem Rennen genommen. "Ich bin Rennfahrer und kein Regel-Kundler, auch wenn ich mir das jetzt zu Recht vorwerfen lassen muss", sagte der Rallye-Pilot.
Schon am Mittwoch musste das X-Raid-Team Al Attiyah/Thörner im BMW X3 mit Kühler-Problemen in den Dünen anhalten. Und auf der sechsten Etappe sei das Problem erneut aufgetaucht. "Ich wusste, dass ich eine Zeitstrafe bekommen würde, aber wenn ich mit dem überhitzten Motor in den feinen weichen Sand der Dünen gefahren wäre, wäre ich definitiv mit Motorschaden ausgeschieden", begründete Al-Attiyah die Irrfahrt auf der Tages-Strecke zwischen San Rafael und Mendoza.
Die siebte Etappe führt von der argentinischen Stadt Mendoza in die 816 km entfernte chilenische Hafenstadt am Pazifik mit einem Anstieg auf 3100 Meter Höhe in der Nähe des Acancagua, mit 6962 Metern dem höchsten Berg außerhalb Asiens. Nach den Dramen in den hohen Dünen am Ende der Donnerstags-Etappe verkürzte die Rennleitung die siebte sportliche Wertung von 419 auf 243 Kilometer und verzichtete auf die gefährlichen Dünen-Passagen.
Motorrad: Marc Coma baut Führung aus
In der bereits beendeten Motorrad-Wertung hat der spanische KTM- Pilot Marc Coma seine Führung weiter ausgebaut. Der Dakar-Sieger von 2006 hat nach der siebten von 14 Prüfungen einen Vorsprung von 51:22 Minuten auf den US-Amerikaner Jonah Street auf einer privaten KTM. Der Franzose David Fretigne blieb mit einem Abstand von 1:09 Minuten zu Street auf Platz drei bester Yamaha-Pilot. Der Chilene Francisco Lopez (KTM) erzielte auf dem Weg in seine Heimat seinen ersten Tagessieg.
Quelle: ntv.de