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Aber Sorgen um Franziska Preuß Deutsche Biathleten stürmen in Weltspitze

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Der Kampf bis zum Schluss wird belohnt.

(Foto: IMAGO/Bildbyran)

Beim Auftakt noch vom Teamkollegen vom Podium verdrängt, belohnt sich Roman Rees im Sprint nun selbst: Der Biathlet ist der nächste Deutsche, der es beim Weltcup-Auftakt in die Top drei schafft. Sein Dank gilt dem Team hinter dem Team.

Als Erik Lesser zur Lobeshymne ansetzte, nickte Roman Rees eifrig und grinste breit. Nach seinem furiosen 10-km-Sprint aufs Podest war der ehemalige Teamkollege in der Kälte von Kontiolahti bei Weitem nicht der Einzige, der Rees Platz drei von Herzen gönnte. "Richtig, richtig stark", hielt ARD-Experte Lesser fest. Rees stand daneben und genoss den Moment.

Zwei fehlerfreie Schießeinlagen und die zehntbeste Laufzeit hatten ihm den verdienten Lohn für seinen bärenstarken Auftakt in den Weltcup-Winter beschert: Zum zweiten Mal bestieg Rees in einem Weltcup-Einzelrennen das Podest. Am Dienstag war der 29-Jährige noch hauchdünn von einem anderen DSV-Skijäger vom Treppchen gestoßen worden: David Zobel, der trotz eines Schießfehlers auch im Sprint als Neunter glänzte, freute sich mit. "Jetzt hat er es sich absolut verdient", sagte er: "So eine geile Schlussrunde, überragend."

Wie schon im Einzel und in der Staffel (Platz zwei) überzeugten die Deutschen auch als Kollektiv. "Die Jungs haben das fortgesetzt, was sie in den ersten Rennen abgeliefert haben", sagte Bundestrainer Mark Kirchner. Ex-Weltmeister Benedikt Doll schoss erneut zweimal daneben, glänzte dafür aber als Siebtbester in der Loipe und wurde Elfter. "Das ist nicht Biathlon at its best, aber es passt schon ganz gut", sagte er.

Johannes Kühn sprach nach seinen zwei Fehlern und Rang zwölf von einem "ordentlichen" Ergebnis, Justus Strelow (17.) und Philipp Nawrath (29.) komplettierten das starke DSV-Abschneiden - und sorgten für eine aussichtsreiche Basis für den Verfolger am Sonntag. Überraschungsmann Rees wird dann als erster Deutscher die Jagd nach Sprint-Sieger und Topfavorit Johannes Thingnes Bö aufnehmen. "Die Basis wird wieder das Schießen sein", sagte er: "Ich fühle mich locker und bin optimistisch."

"Es geht nur über eine schnelle Null"

Eine ähnliche Gefühlslage verspürten die DSV-Frauen, die am Sonntag (14.15 Uhr/ARD und Eurosport) auf einen "deutschen Zug" hoffen, wie Sophia Schneider frohlockte. Die 25-Jährige toppte als Achte erneut ihr bestes Karriere-Ergebnis und knackte zudem die Norm für die Heim-WM in Ruhpolding (8. bis 19. Februar). "Damit habe ich wirklich nicht gerechnet, es fühlt sich einfach richtig gut an", sagte sie strahlend.

Umso bemerkenswerter, dass Schneider im Sprint "nur" die drittbeste Deutsche war. Denn Schnellschützin Anna Weidel traf alle Scheiben und lief damit beim Sieg der Österreicherin Lisa Theresa Hauser auf Rang fünf - so gut war sie noch nie. "Ich bin brutal überrascht", sagte Weidel, die ebenfalls für Oberhof qualifiziert ist, staunend.

Bei Denise Herrmann-Wick verhinderte erneut ein Schießfehler den ersten Top-Drei-Rang. "Die Belastung ist hoch. Es geht nur über eine schnelle Null", sagte die Olympiasiegerin nach Rang sechs und ergänzte trotzig: "Die Null kommt irgendwann."

Auch Vanessa Voigt, im Einzel Vierte, überzeugte erneut, nur Juliane Frühwirt fiel mit drei Schießfehlern als 57. ab. Das Sorgenkind im DSV-Team ist aber eine andere: Franziska Preuß muss wegen anhaltender gesundheitlicher Probleme weiter auf ihren Saisonstart warten, "um eine erfolgreiche WM-Saison zu gewährleisten", wie der Verband mitteilte. Bei ihren Teamkolleginnen hat dieses Vorhaben vielversprechend begonnen.

(Dieser Artikel wurde am Samstag, 03. Dezember 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, ara/tsi/sid

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