Schmerzhaftes WM-Aus für Levy Welte holt auch im Zeitfahren Gold
28.02.2014, 10:38 Uhr
Ihre bisherigen Goldmedaillen fuhr Miriam Welte zusammen mit Christina Vogel ein. Der Zeitfahr-Titel ist ihr erster Einzelsieg.
(Foto: dpa)
Für Miriam Welte läuft es bei der Bahn-Weltmeisterschaft in Cali bestens: Im 500-Meter-Zeitfahren sichert sich die 27-Jährige das zweite Gold in zwei Tagen. Frustrierend enden die Titelkämpfe hingegen für Maximilian Levy, der auf Gold-Kurs schwer stürzt.
Miriam Welte aus Kaiserslautern hat am zweiten Tag der Bahn-Weltmeisterschaften in Kolumbien ihre zweite Goldmedaille gewonnen. Nach dem Sieg im Teamsprint zusammen mit Christina Vogel setzte sich die 27-jährige nun auch im 500-Meter-Zeitfahren durch. Die Olympiasiegerin schlug mit einer Fahrzeit von 33,451 Sekunden die australische Weltrekordlerin Anna Meares, die 33,548 Sekunden brauchte. Für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) war es die insgesamt dritte Medaille in Cali, nachdem Rene Enders, Robert Förstermann und Maximilian Levy im Teamsprint Silber geholt hatten.
Für den Cottbusser Maximilian Levy endete die Weltmeisterschaft derweil schmerzhaft und enttäuschend: Der Keirin-Weltmeister von 2009 und Dauer-Zweite der vergangenen Jahre stürzte im Kampfsprint-Finale auf Gold-Kurs bei 70 km/h in der vorletzten Kurve. Mannschaftsarzt Stefan Steiner diagnostizierte bereits auf der Bahn einen Bruch des rechten Schlüsselbeins. Noch in der Nacht sollte Levy in Cali operiert werden, anschließend die rasche Heimreise organisiert werden. "Einfach riesengroßes Pech und verdammt ärgerlich. Trotz Silber im Teamsprint eine WM zum ganz schnellen Abhaken für mich", sagte der 26-Jährige gegenüber Rad-net.
Im Trubel um die Verletzung ging der gute vierte Platz des Chemnitzers Joachim Eilers ein bisschen unter. Weltmeister wurde der Franzose Francois Pervis. Ein WM-Start im 1000 Meter-Zeitfahren war für Levy ohnehin nicht vorgesehen. Im Scratch-Rennen über 15 km belegte Maximilian Beyer aus Nordhausen einen guten sechsten Platz. Der WM-Titel ging an den Russen Iwan Kowalew vor dem Iren Martyn Irvine Irland und Cheung King-Lok aus Hongkong.
"Ich wollte unbedingt gewinnen"
Welte war derweil überglücklich. "Doppel-Weltmeisterin, das hört sich gut an", kommentierte Welte ihren ersten Einzeltitel, nachdem es 2012 und 2013 zu Silber und Bronze gereicht hatte. "Es hat sich ein Traum für mich erfüllt. Ich wollte unbedingt gewinnen. Ich bin so froh, dass es geklappt hat." freute sich Welte und nahm locker und gelöst die Glückwünsche der geschlagenen Konkurrenz entgegen. "Der Lauf hat gezeigt, was möglich ist, wenn sie mit Selbstvertrauen an den Start geht. Das war ganz stark", lobte Bundestrainer Detlef Uibel. Die Doppelweltmeisterin startet auch noch im Sprint, gilt da aber als Außenseiterin.
Zu den vielen Gratulanten von Miriam Welte gehörte auch Horst Eckel. Der Fußball-Weltmeister von 1954 aus Kaiserslautern schickte eine Twitter-Nachricht. Am 17. März kann Eckel auch persönlich seine Glückwünsche überbringen, wenn Welte auf dem Betzenberg am Rand des Zweitliga-Spitzenspiels gegen den 1. FC Köln empfangen und für ihren inzwischen zweiten Titel bei der Bahn-WM von Cali geehrt wird.
Quelle: ntv.de, ino/dpa/sid