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"Exzellenter Mann" als Trainer Weltmeister-Nachfolger Mumbrú startet neue Basketball-Ära

Der neue Basketball-Bundestrainer Alex Mumbru.

Der neue Basketball-Bundestrainer Alex Mumbru.

(Foto: dpa)

Der neue Basketball-Bundestrainer Álex Mumbrú muss in die Fußstapfen von Weltmeister-Coach Gordon Herbert treten. Doch dem 45-Jährigen ist trotz des wohl bevorstehenden Umbruchs nicht bange. Er empfindet es als Ehre, mit "einigen der besten Spieler der Welt" zusammenzuarbeiten.

Die neue Ära im Land des Weltmeisters begann Álex Mumbrú mit einem Lachen. Im Innenhof des noblen Fünf-Sterne-Hotels im Berliner Westen strahlte der neue Basketball-Bundestrainer, als er gemeinsam mit DBB-Präsident Ingo Weiss für die Kameras posierte. Der Spanier, das wurde sofort klar, brennt für die schwierige Mission, einen Umbruch zu schaffen und gleichzeitig den imposanten Weg von Erfolgscoach Gordon Herbert fortzusetzen.

"Es ist eine Ehre für mich, hier zu sein", sagte Mumbrú bei seiner Vorstellung: "Ich bin bereit, die wundervolle Arbeit, die die Nationalmannschaft in der Vergangenheit geleistet hat, weiterzuführen. Ich bin bereit für diese Herausforderung." Und die Arbeit begann sofort. Gespräche, viele Gespräche, warten auf den 45-Jährigen, dessen Aufgabe es sein wird, nach den goldenen Jahren gleich für die EM 2025 ein neues Siegerteam zu formen.

Dass der international renommierte Mumbrú, mit Spanien als Spieler Welt- und Europameister und als Trainer zuletzt beim EuroLeague-Klub Valencia Basket im Amt, dafür genau der richtige Mann ist, war für die Entscheider beim Deutschen Basketball-Bund (DBB) rasch klar. "Wir haben einen Bundestrainer gesucht, der hungrig, kompetent und hochmotiviert ist und der ausstrahlt, dass er richtig Lust hat mit der Mannschaft zu arbeiten. Davon hat uns Álex Mumbrú ganz schnell überzeugt", sagte Weiss.

"Ich habe natürlich in Spanien mit vielen Freunden gesprochen, die gesagt haben: Wenn du den kriegst, exzellenter Mann. Das hat uns am Ende des Tages auch ein klein wenig bestätigt." Schon vor Olympia habe man sich mit Mumbrú im Grunde geeinigt.

"Einige der besten Spieler der Welt"

Mumbrús Vertrag mit Laufzeit bis Ende 2026, der jeweils eine Option bis zur WM 2027 und Olympia 2028 in Los Angeles enthält, ist als Vertrauensvorschuss zu deuten. Beim DBB wollten sie eine "langfristige Vereinbarung, um etwas aufzubauen", erklärte Weiss. Mumbrú weiß jedoch auch, und das war ihm wichtig zu betonen, dass er nach Herberts Abgang zu Bayern München durchaus auf einem recht gut bestellten Feld arbeitet.

Elegant im schwarzen Anzug trat Mumbrú auf, freundlich gab er seine Antworten auf Englisch. Viele Details zu seinen Plänen und seiner Arbeitsweise werden sich erst die nächsten Monate zeigen. Er bevorzuge ein Spiel mit Fokus auf Defensive und schnelle Gegenangriffe, sagte er. Doch letztendlich müsse sich der Trainer immer an den Spielern orientieren, die er zur Verfügung habe.

"Für mich ist es sehr wichtig, mit der gleichen Teamchemie aufzutreten wie unter Gordon Herbert", sagte er. Auch seien Kapitän Dennis Schröder oder die Brüder Franz und Moritz Wagner "einige der besten Spieler der Welt." Mit ihnen allen wird Mumbrú noch vor seinem Debüt am 22. November beim EM-Qualifikationsspiel in Schweden sprechen. Obwohl dort die NBA-Stars und ziemlich sicher auch die EuroLeague-Profis fehlen werden, ist es essenziell, parallel das künftige Gesicht der Nationalmannschaft herauszuarbeiten.

Sanfter Umbruch im Team ist unvermeidlich

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Zumindest ein sanfter Umbruch ist wohl unvermeidlich, auch wenn nach Mumbrús Aussage in Sachen Rücktritt noch kein Spieler mit ihm gesprochen habe. Gleich mehrere Weltmeister wie Daniel Theis, Niels Giffey oder Johannes Voigtmann könnten ihre DBB-Karriere nach EM-Bronze 2022, WM-Gold 2023 und Platz vier bei Olympia in diesem Jahr nun beenden. Doch über die Zukunft machten sich Weiss und Mumbrú beide wenig Sorgen.

"Wenn jetzt jemand zurücktritt, haben wir in unserem Team viele gute junge Spieler", sagte Weiss. Der gestandene NBA-Center Isaiah Hartenstein ist genauso ein Kandidat wie Rookie Tristan da Silva oder der erst kurz vor Paris gestrichene Weltmeister Justus Hollatz. "Das ist unglaublich für mich, ein so großes Team zu haben", sagte Mumbrú begeistert und fügte an: "Isaiah und Justus Hollatz sind Spieler, die näher an das Team rankommen. Jeder hat die Möglichkeit, ins Team zu kommen." Denn eine neue Ära ist angebrochen.

Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa

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