Siegemund motzt wegen Regenpause Wetterchaos beherrscht Wimbledon-Auftakt
28.06.2021, 21:02 Uhr
Gut geschütztes Grün.
(Foto: AP)
Stundenlang geht in Wimbledon gar nichts, der erste Tag des Tennis-Klassikers ist von Regen und daraus resultierenden Pausen geprägt. Während Dominik Koepfer davon unbeeindruckt siegt, ist Laura Siegemund ausgeschieden und entnervt. Novak Djokovic muss sich mühen.
Zwei lange Jahre mussten die Tennisprofis auf die Rückkehr des Rasen-Klassikers in Wimbledon warten - und dann sorgte auch noch Regen für einen typisch britischen Fehlstart. Dominik Koepfer ließ sich von den schon traditionellen Verzögerungen durch Londoner Wetter-Kapriolen nicht beeindrucken, Laura Siegemund und Yannick Hanfmann mussten hingegen nach fast fünfstündiger Wartezeit die ersten deutschen Enttäuschungen einstecken.
Koepfer, der vor zwei Jahren in Wimbledon als Wildcard-Starter erstmals auf der großen Bühne aufgetrumpft hatte, bezwang den an Position 27 gesetzten US-Amerikaner Reilly Opelka hochverdient 6:4, 7:6 (7:3), 6:2. Auf den Weltranglisten-62. wartet nun entweder Landsmann Daniel Masur oder Kwon Sonwoo aus Südkorea.
Die 33-jährige Siegemund, die in diesem Jahr auch schon bei den Grand-Slam-Turnieren in Melbourne und Paris an ihren Auftakthürden gescheitert war, war indes gegen die Russin Jekaterina Alexandrowa chancenlos und verlor in nur 58 Minuten 1:6, 3:6. Auch Hanfmann unterlag dem Tschechen Jiri Vesely klar 1:6, 5:7, 6:7 (5:7), während in Stefanos Tsitsipas der erste Mitfavorit bereits krachend scheiterte.
Bei Siegemund rief vor allem die Kommunikation der Veranstalter während der Regenpause Kritik hervor. "Sie haben es immer um eine halbe Stunde verschoben, und das über fünf Stunden", sagte die Schwäbin: "Ich habe mich wirklich viermal warmgemacht. Schön ist es nicht, Spaß macht es keinen." Philipp Kohlschreiber und Mona Barthel warteten gar vergebens und müssen am Dienstag einen neuen Anlauf nehmen.
Djokovic-Schreck scheitert sensationell
Im vergangenen Jahr waren die Wimbledon Championships wegen der Corona-Pandemie erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg ausgefallen. Und als es endlich wieder losgehen sollte, sahen die Zuschauer statt feinstem Rasentennis zunächst nur die dunkelgrünen Regenplanen auf den Courts.
Immerhin kamen die Fans - eine 50-prozentige Auslastung hatten die britischen Behörden erlaubt - auf dem Centre Court und dem Court No. 1 dank der Dächer ohne Verzögerungen in den Genuss von Tennis. So konnte Titelverteidiger Novak Djokovic wie geplant ins Turnier einsteigen und hatte beim 4:6, 6:1, 6:2, 6:2 gegen den britischen Wildcard-Starter Jack Draper nur zu Beginn Mühe. Der Grieche Tsitsipas, den Djokovic vor zwei Wochen im Finale der French Open trotz 0:2-Satzrückstand noch besiegt hatte, scheiterte hingegen überraschend deutlich am US-Amerikaner Frances Tiafoe 4:6, 4:6, 3:6.
Für die beiden deutschen Topspieler Alexander Zverev und Angelique Kerber sowie Jan-Lennard Struff gegen den Weltranglistenzweiten Daniil Medwedew geht es erst am Dienstag los - und da alle auf dem überdachten Court No. 1 spielen, bleiben ihnen Wartezeiten erspart. Während Zverev 30 Jahre nach dem legendären Finaltriumph von Michael Stich über Boris Becker für den nächsten deutschen Männer-Titel sorgen will, startet Kerber nach ihrem ersten Turniersieg seit drei Jahren in Bad Homburg mit viel Selbstvertrauen in ihrer "Wohlfühloase".
Die Wimbledonsiegerin von 2018 betonte vor ihrem Erstrundenmatch gegen die schwächer eingestufte Serbin Nina Stojanovic dennoch, dass sie "ohne Druck" ins Turnier gehe. "Jede einzelne Runde ist ein Sieg für mich", sagte die 33-Jährige. Die Erwartungshaltung bei Zverev ist nach dem so knapp verpassten Finale bei den French Open eine andere, auch wenn Rasen sein bislang schwächster Belag war.
Quelle: ntv.de, tsi/sid