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Entsetzen in der Indycar-300-Serie Wheldon stirbt nach Horror-Crash

Links fliegen die Überreste von Dan Wheldons Wagen durch die Luft.

Links fliegen die Überreste von Dan Wheldons Wagen durch die Luft.

(Foto: AP)

In Las Vegas rasen Rennwagen mit fast 360 Kilometern pro Stunde über den Indycar-Rundkurs, als es zum Massenunfall kommt. Autos fliegen durch die Luft und gehen in Flammen auf, der britische Rennfahrer Dan Wheldon stirbt. Die anderen Piloten brechen das Rennen ab und drehen später unter Tränen Ehrenrunden. Der bekannte Teamchef Chip Ganassi meint: "Heute sind wir alle ein bisschen gestorben."

Der Tod des zweimaligen Indy-500-Siegers Dan Wheldon im finalen Rennen der Indycar-300-Serie in Las Vegas hat die Rennsportszene weltweit geschockt. Der 33-jährige Engländer erlag nach einem Massencrash, in den 15 Autos verwickelt waren, im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. "Unsere Gedanken und Gebete sind bei seiner Familie", sagte Indycar-Geschäftsführer Randy Bernard. "Heute sind wir alle ein bisschen gestorben", meinte der bekannte Teamchef Chip Ganassi.

Der 33-Jährige starb im Krankenhaus.

Der 33-Jährige starb im Krankenhaus.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wheldon wurde auf dem Las Vegas Motor Speedway in der 13. Runde in eine Massenkarambolage verwickelt. Der Brite verlor dabei die Kontrolle über sein Fahrzeug, das über ein anderes Auto flog und im Fangzaun landete. Wheldon wurde anschließend mit einem Hubschrauber ins University Medical Center geflogen, wo er starb.

"Das Besondere bei den amerikanischen Ovalrennen ist, dass die mit über 300 Stundenkilometern Durchschnitt in Ovalen gegeneinander fahren, mehr oder weniger immer Vollgas", sagte der dreimalige Formel-1-Weltmeister Niki Lauda bei n-tv: "Der Dan war natürlich ein sehr erfahrener Mann. Wenn aber vor einem ein derartiger Massencrash passiert, wo man dann nicht mehr ausweichen kann, dann kann man einfach nichts mehr machen. Das ist natürlich die Gefahr am Rennsport überhaupt."

"Es war ein Feuerklotz"

Bei dem Unfall gingen zahlreiche Wagen in Flammen auf, drei weitere Piloten erlitten Verletzungen. "Es war wie in einem brutalen Film. Auf der ganzen Fahrbahn lagen Trümmerteile, man konnte den Rauch riechen, die Rauchschwaden vom Auto aufsteigen sehen und es war ein Feuerklotz, um den wir herumgefahren sind", sagte Rennkollegin Danica Patrick. "Es gibt dafür keine Worte. Ich bin wie viele andere am Boden zerstört."

Die Fahrer wurden zwei Stunden nach dem Unfall über Wheldons Tod informiert, das Rennen daraufhin nicht wieder fortgesetzt. Die Piloten, von denen viele weinten, drehten anschließend fünf Ehrenrunden für Wheldon. Dieser hatte 2005 und dieses Jahr die prestigeträchtigen Indy 500 gewonnen. Das Finale in Las Vegas war sein 134. Rennen. Er hinterlässt eine Frau und zwei Söhne.

Bedenken schon vorher

(Foto: AP)

"Im Moment bin ich wie gelähmt und sprachlos. In der einen Minute scherzen wir in der Fahrervorstellung herum und in der nächsten ist er tot", sagte Dario Franchitti aus Schottland erschüttert, der Wheldon nach eigenen Angaben seit seinem sechsten Lebensjahr kannte. Auch der britische Formel-1-Pilot Lewis Hamilton zeigte sich bestürzt: "Das ist ein extrem trauriger Tag", sagte er. "Das ist ein tragischer Verlust in so einem jungen Alter. Mein Herz ist in dieser extrem schwierigen Zeit bei seiner Familie und seinen Freunden." Sein McLaren-Teamkollege Jenson Button nannte Wheldon "eine Legende unseres Sports und einen großartigen Menschen".

Es ist der erste Todesfall der Indycar-Serie seit dem tödlichen Unfall des US-Amerikaners Paul Dana 2006. Auf dem 2,4 Kilometer langen Rundkurs von Las Vegas waren vor dem Massencrash im Training Spitzengeschwindigkeiten von fast 360 Kilometern je Stunde erzielt worden. Aufgrund dieses hohen Tempos hatten die Fahrer bereits im Vorfeld des Rennens Bedenken geäußert.

"Man muss ich schon bewusst sein, dass bei Rennautos, die mit über 300 Stundenkilometern alle gemeinsam in einem Oval fahren, das Risiko natürlich immer da sein kann, wenn was Außerordentliches passiert", sagte Lauda: "Dem muss man sich aber als Rennfahrer bis zu einem gewissen Grad auch bewusst sein."

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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