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25 Jahre nach dem Papa Wieder spielt ein Draisaitl gegen Kanada

Leon Draisaitl könnte heute gegen Kanada gewinnen. Seinem Vater Peter ist das nicht gelungen.

Leon Draisaitl könnte heute gegen Kanada gewinnen. Seinem Vater Peter ist das nicht gelungen.

(Foto: imago/Jan Huebner)

Olympia 1992: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft spielt im Viertelfinale gegen Kanada - und Peter Draisaitl ist der Unglücksrabe. Jetzt trifft sein Sohn Leon bei der Heim-WM ebenfalls im Viertelfinale auf das Eishockey-Mutterland.

Draisaitl, Viertelfinale, Kanada? Da war doch was! Die alteingesessenen Eishockey-Fans erinnern sich sofort an Olympia 1992 in Albertville. Die deutsche Nationalmannschaft zwingt den großen Favoriten Kanada in einem packenden Viertelfinal-Kampf ins Penaltyschießen. Doch ausgerechnet der technisch so starke Peter Draisaitl leistet sich einen fatalen Fehlschuss.

Zehn Millionen deutsche Zuschauer litten damals am Fernseher mit, die ARD-Tagesschau wurde wegen der Überlänge des Spiels kurzfristig nach hinten verschoben. Draisaitls Sohn Leon kam erst drei Jahre später zur Welt, aber natürlich kennt er die Geschichte. "Mein Vater hat nicht so Bock, darüber zu reden. Ich habe es mir aber ein paar Mal angeschaut, es war ganz witzig - nur für ihn natürlich nicht", sagte der NHL-Star grinsend.

Draisaitl senior ist der "Uli Hoeneß des Eishockeys"

Heute (ab 20.15 Uhr im n-tv.de-Liveticker) trifft Draisaitl junior bei der Heim-WM in Köln selbst auf Kanada, ebenfalls in einem Viertelfinale. Wiederholt sich die Geschichte? Der Stürmer weiß, dass diese Frage jetzt gestellt wird: "Der Name wird damit in Verbindung gebracht."

Draisaitl senior geht relativ gelassen mit seinem Missgeschick um, das ihn zum "Uli Hoeneß des Eishockeys" gemacht hat. Den Fehlschuss des heutigen Bayern-Präsidenten im EM-Finale 1976 gegen Tschechien haben die Sportfans ebenfalls nicht vergessen. "Das ist ja alle vier Jahre so, dass sich die Leute an meinen Penalty erinnern, und das macht die Geschichte schön spannend", sagte der 146-malige Nationalspieler einmal der FAZ. Aber natürlich hätte er "tausendmal lieber das Halbfinale genommen statt die Berühmtheit".

Leon soll ruhig im Penalty-Schießen antreten

An den Penalty gegen Goalie Sean Burke erinnert sich der gebürtige Tscheche noch ganz genau. Er habe sich vor dem Anlauf für die vermeintlich sicherste Variante entschieden, "nämlich den Puck durch die Beine des Torhüters zu schieben". Das funktionierte in der Umsetzung auch recht gut, der Puck rutschte durch Burkes Schoner, "doch dann hat sich die Scheibe wie in Zeitlupe auf der Linie auf die Kante gestellt und ist eben in die falsche Richtung umgekippt", erzählte Draisaitl. Der Puck blieb auf der Linie liegen.

Der Unglücksrabe sagt heute: "Hätte der Puck sich für die andere Seite entschieden, wäre er drin gewesen, und wir hätten vielleicht eine Medaille gewonnen." Sollte sein Sohn in eine ähnliche Penalty-Situation kommen, wäre Draisaitl senior nicht unglücklich. Denn es würde bedeuten, dass das deutsche Team gegen den großen Turnierfavoriten zumindest eine 50:50-Chance auf das Halbfinale hat. Und außerdem habe Leon eine ganz andere Klasse: "Er spielt noch einmal auf einem anderen Niveau als ich damals."

Quelle: ntv.de, Jörg Soldwisch und Thomas Lipinski, sid

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