Sport

Ringen um Freiburgs Coach "Wir sind Finke" optimistisch

Die Initiative "Wir sind Finke" kämpft weiter für den Verbleib von Trainer Volker Finke beim SC Freiburg und will dafür eine außerordentliche Mitgliederversammlung durchsetzen. Nach Angaben der Initiatoren sind bislang etwa 470 Anträge für eine solche Versammlung eingegangen. 558 der 2229 stimmberechtigten Mitglieder des badischen Fußball-Zweitligisten müssten eine Einberufung beantragen, damit der Verein dem Anliegen nachkommen müsste. Die SC-Verantwortlichen haben nicht festgelegt, wann die Einreichungsfrist endet.

"Es gibt in der Vereinssatzung keine speziellen Hinweise in dieser Sache", sagte SC-Manager Andreas Bornemann. "Deshalb haben wir auch davon abgesehen, eine Frist zu setzen. Aber die Saison ist natürlich bald zu Ende und es macht ja keinen Sinn, wenn es irgendwann in der neuen Saison zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wegen der Trainerfrage kommt."

Damit Finke trotz der beschlossenen Trennung nach 16 Jahren weiter arbeiten könnte, müsste die Clubführung gestürzt werden. Die Initiative "Wir sind Finke" müsste ein Konzept vorlegen und einen neuen Vorstand präsentieren, da die derzeitige Vereinsspitze um den ersten Vorsitzenden Achim Stocker trotz des sportlichen Verlaufs in der Rückrunde (11 Siege in 14 Spielen) keinen Anlass zu einem Umdenken in der Trainerfrage sieht. Als Finkes Nachfolger hat der Club bereits Robin Dutt von den Stuttgarter Kickers verpflichtet.

Finke äußert Verständnis

Die Clubführung wiederholte, dass die Trennung von Finke beschlossene Sache ist. "Die Entscheidung vom Dezember bleibt, wie sie ist", sagte der zweite Vorsitzende Heinrich Breit.

Trainer Volker Finke äußerte unterdessen erstmals Verständnis für seine Entlassung. "Die Nische, die wir hier in Freiburg geschaffen haben, ist labil. Deshalb verstehe ich auch, dass bei einigen aus dem Vorstand angesichts der Tabellensituation im Dezember einfach die nackte Angst da war", sagte der scheidende Trainer.

Nachdem der SC Freiburg am 14. Dezember verkündet hatte, dass der Coach im Sommer gehen müsse, starteten die Breisgauer eine Erfolgsserie von 13 Spielen ohne Niederlage, die erst am vergangenen Wochenende mit dem 1:3 gegen Carl Zeiss Jena endete. Der frühere Studienrat bezeichnete es als "eine schlimme Nummer", dass auch seine Spieler immer wieder nach ihrer Meinung zum diesem Thema gefragt werden. "Das ist eine unmögliche Frage für einen Spieler, sie wollen loyal sowohl zum Verein wie zum Trainer sein. Das ist wie bei Scheidungskindern."

Finke ist noch auf der Suche nach einer künftigen Aufgabe. "Alles ist offen. Ich habe keine Strategie, ich lasse es auf mich zukommen", sagte der 59-Jährige. Er wolle erst einmal einige Aufräumaktionen starten, weil in dem Job immer viel liegen bleibe. "Ich werde archivieren, damit habe ich schon mal drei, vier Monate zu tun. Projektarbeit in den verschiedenen Bereichen ist denkbar, Anfragen von kleinen Fußball-Nationen gab und gibt es immer wieder", meinte Finke. Denkbar sei auch, dass er wieder einen Club übernehme: "Zum Thema Vereinsarbeit soll man grundsätzlich nie Nein sagen. Es gibt manchmal Konstellationen, die passen."

Quelle: ntv.de

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