Sport

SC Freiburg gespalten "Wir sind Finke" vor Teilerfolg

Mit der 0:1-Niederlage gegen den SC Paderborn hat der SC Freiburg seine Aufstiegschancen fast schon verspielt, doch die Fans des zum Saisonende gekündigten Trainers Volker Finke sehen sich vor einem Etappensieg. Nach Angaben der Initiative "Wir sind Finke" (WsF) fehlen beim Fußball-Zweitligisten nur noch etwa 30 Stimmen, um die angestrebte außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen zu können.

Doch unklar ist, ob Finke überhaupt bleiben würde, sollten sich die Verantwortlichen zu einer im deutschen Fußball einmaligen Kehrtwende entschließen. "Wenn es eine neue Situation gibt, wenn Leute, die in der Verantwortung sind, irgendetwas ändern würden, dann würde ich darüber nachdenken", erklärte der 59 Jahre alte Finke in einem Interview bei SWR4-Radio Südbaden auf die Frage, ob er sich ein Bleiben doch vorstellen könne.

Einigung - oder Extremlösung

Dabei ist es nach der Satzung des Sportclubs rein rechtlich fraglich, ob der für den 1. Juli geplante Amtsantritt von Trainer Robin Dutt (bisher Stuttgarter Kickers) überhaupt verhindert werden kann. Momentan laufen von Vorstandsseite Bemühungen, eine außerordentliche Mitgliederversammlung zu verhindern und eine andere Lösung zu finden. Über Inhalte des Gesprächs zwischen beiden Parteien schweigen sich die Verantwortlichen aus.

Sollten die Informationen der Verantwortlichen von "WsF" stimmen, dass nach der zweimonatigen Kampagne etwa 30 Stimmen der 2229 wahlberechtigten Vereinsmitglieder fehlen, würde die Anzahl von 558 Anträgen voraussichtlich in der nächsten Woche erreicht. Ursprünglich wollen die Finke-Sympathisanten auf der Mitgliederversammlung erreichen, dass die Entscheidung des Vorstands, Finke den Stuhl vor die Tür zu stellen, zurückgenommen wird.

"Eine außerordentliche Mitgliederversammlung wäre die Extremlösung. Es kann auch sein, dass vorher eine Lösung gefunden wird", erklärte nun ein "WsF"-Sprecher.

Abwahl frühestens Ende Juli

Der Vorstand hat wiederholt erklärt, bei seiner Entscheidung für Dutt zu bleiben. Somit bliebe der Initiative nur die Möglichkeit, die Vereinsspitze abzuwählen. Laut Satzung könnte aber nur über den Tagesordnungspunkt "Regelung der sportlichen Leitung der Profimannschaft/Herren SC Freiburg" diskutiert werden. Der "WsF"-Sprecher rechnet allerdings damit, nachträglich einen Antrag einreichen zu können, um den Vorstand zu stürzen.

Dennoch würde es zeitlich eng werden: Die Versammlung könnte nach Prüfung der Anträge und der laut Satzung vorgeschriebenen dreiwöchigen Frist nach der Mitgliedereinladung frühestens Mitte Juni stattfinden. Eine erneute Einberufung, um den Vorstand möglicherweise doch abwählen zu können, wäre frühestens Ende Juli möglich.

von Uwe Rogowski, dpa

Quelle: ntv.de

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