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Manchester geht das Personal aus Wolfsburg will es unbedingt

Im Millionen-Spiel gegen Manchester United will der deutsche Fußball-Meister VfL Wolfsburg im zweiten Anlauf Vereinsgeschichte schreiben und als Debütant ins Achtelfinale der Champions League einziehen.

Freut sich aufs Spiel: Armin Veh.

Freut sich aufs Spiel: Armin Veh.

(Foto: dpa)

"Das wird ein Riesen-Spiel, ein Riesen- Fest. Wir wollen natürlich weiterkommen, ganz klar", sagte Spielmacher Zvjezdan Misimovic vor dem entscheidenden Duell in der Gruppe B heute ab 20.45 Uhr gegen die bereits qualifizierten, aber ohne 14 Spieler - darunter Stars wie Rooney, Giggs, Neville - anreisenden Insel-Kicker. Mit dem Einzug in die Runde der besten 16 würde sich der Club zudem ein zusätzliches "Weihnachtsgeld" von drei Millionen Euro auf den Gabentisch legen. Bisher verdiente der VfL in der Königsklasse allein an Geld von der Uefa 9,1 Millionen Euro.

Nachdem die Wölfe ihren ersten Matchball am 25. November mit dem 1:2 bei ZSKA Moskau vergaben, soll nun gegen den Vorjahresfinalisten, der ohne viele seiner Stars kommt, der Einzug in die lukrativen K.o.- Spiele geschafft werden. Dafür muss Wolfsburg ein besseres Ergebnis erzielen als Moskau bei Besiktas Istanbul, um vor den Russen zu bleiben. Ein 1:0 gegen Manchester würde sogar den Gruppensieg bedeuten, sollte Moskau nicht gewinnen. Würde auch ZSKA siegen, wären sie, Wolfsburg und ManU punktgleich. United würde aufgrund des direkten Vergleichs mit dem VfL und Moskau als Gruppensieger weiterkommen und Wolfsburg als Gruppenzweiter. Manchester würde bereits ein Remis bei den Niedersachsen zum Gruppensieg reichen.

Veh: "Mit Leidenschaft und Disziplin"

Doch der in der Meistersaison zu Hause ungeschlagene VfL schwächelte zuletzt in der Bundesliga, konnte drei Heimspiele in Serie gegen Aufsteiger nicht gewinnen und ließ zudem am Samstag gegen den SC Freiburg (2:2) gleich reihenweise hochkarätige Chancen aus. "Trotz der Ausfälle hat ManU einen starken Kader. Wir wollen unbedingt ins Achtelfinale", sagte Trainer Armin Veh und forderte: "Wir müssen mit Leidenschaft und Disziplin spielen." Sollte es nicht für das Weiterkommen reichen, würde der VfL im kommenden Jahr in der Europa League international weiterspielen.

Trotz des Rückschlags in der Liga sind die Wölfe optimistisch. "Wir haben stark gespielt. Das lässt mich für Dienstag hoffen, wir haben eine Chance und wollen sie nutzen", sagte Sascha Riether. Torschützenkönig Grafite braucht keine Extra-Motivation. "Gegen Manchester zu spielen, muss für uns Ansporn genug sein. Ich hoffe, dass ich besser spiele als gegen Freiburg", sagte der "Fußballer des Jahres". Das ist auch nötig, denn der Brasilianer hat wie sein in der vergangenen Saison kongenialer Partner Edin Dzeko derzeit Ladehemmung. Der abwanderungswillige Bosnier, der nun auch ins Visier von Manchester gerückt sein soll, brachte es gegen Freiburg auf sage und schreibe 15 Torschüsse. Allein keiner fand sein Ziel.

Personalsorgen beim Gegner

Doch United plagen erhebliche Personalprobleme - vor allem in der Defensivabteilung. Da fallen Rio Ferdinand, Nemanja Vidic, Wes Brown, Gary Neville, Rafael, Fabio da Silva, John O'Shea and Jonny Evans aus, wie auch Torwart Edwin van der Sar und der Ex-Bayern-Profi Owen Hargreaves. Zudem fehlen die angeschlagenen Wayne Rooney und Dimitar Berbatow. Auch Ryan Giggs - muss laut Vertrag nur ein Spiel pro Woche bestreiten - und Federico Macheda berief Sir Alex Ferguson nicht in den Kader. "Für uns ist es egal, ob wir Gruppenerster oder Zweiter werden. Wolfsburg ist vielleicht ganz glücklich, dass wir so viele Verletzte haben", meinte der Trainer.

VfL Wolfsburg - Manchester United, 20.45 Uhr

Wolfsburg: Benaglio - Riether, Ricardo Costa, Barzagli, Johnson - Josué - Hasebe, Gentner - Misimovic - Grafite, Dzeko
Manchester: Kuszczak - Gill, Fletcher, Carrick, Evra - Valencia, Gibson, Anderson, Welbeck - Scholes, Owen
Schiedsrichter: Kuipers (Niederlande)

Quelle: ntv.de, Sandra Degenhardt, dpa

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