Beim Ryder-Cup dabei Woods bekommt Wildcard
07.09.2010, 18:43 UhrDer Golfprofi Tiger Woods spielt derzeit weit unter seinem Niveau. Erstmals schafft er es nicht, sich aus eigener Kraft für den Ryder-Cup zu qualifizieren, bei dem sich die europäischen und amerikanischen Spitzengolfer messen. Mannschaftskapitän Pavin hat jedoch Vertrauen in den angeschlagenen Golfer.
Aufatmen beim schwächelnden Golf-Superstar Tiger Woods: Der 34-Jährige erhielt von US-Kapitän Corey Pavin eine Wildcard für das amerikanische Ryder-Cup-Team und ist damit beim 39. Vergleich der besten Golfprofis aus Europa und den USA Anfang Oktober in Newport/Wales dabei. Nach den Enthüllungen aus seinem Privatleben hatte Woods erstmals in seiner Karriere die direkte Qualifikation für das US-Team verpasst, weil er nach enttäuschenden Leistungen in diesem Jahr nicht unter den besten acht amerikanischen Profis war. Bis zuletzt gab es Spekulationen, ob Pavin dennoch auf Woods vertraut.
"Ich liebe es, im Ryder Cup zu spielen und mit meinen Teamkollegen rauszugehen, um zu sehen, ob wir die Anderen schlagen können", sagte Woods, der den vorherigen Ryder Cup wegen einer Verletzung verpasst hatte. Bis zur letzten Sekunde hatte Pavin seinen Superstar im Unklaren darüber gelassen, ob er ihm trotz der zuletzt stark schwankenden Leistungen ein Ticket geben würde. Mit Platz elf bei der Deutsche Bank Championship in Norton im US-Bundesstaat Massachusetts, durch den er auch Platz eins in der Weltrangliste verteidigte, hatte Woods am Wochenende aber ansteigende Form bewiesen.
"Er muss ihn nominieren"
"Wenn er auf Tiger verzichtet, muss er sich einer Gehirn-Untersuchung unterziehen", hatte der 18-fache Major-Sieger Jack Nicklaus unlängst in Richtung Pavin gesagt und Woods damit trotz einer für ihn katastrophalen Saison Rückendeckung gegeben. "Egal in welcher Form er ist, er muss ihn nominieren."
Für Woods wird es die sechste Teilnahme bei dem prestigeträchtigen Kontinental-Vergleich. "Auswärts ist es immer schwer. Die Fans buhen einen aus und beschimpfen einen. Aber ich habe die Erfahrung, damit umzugehen", sagte der Gewinner von 14 Major-Titeln. Neben ihm erhielten auch Zach Johnson, Stewart Cink und völlig überraschend der erst 21 Jahre alte Newcomer Rickie Fowler eine Wildcard für das US- Team. Direkt qualifiziert hatten sich bereits zuvor Phil Mickelson, Hunter Mahan, Bubba Watson, Jim Furyk, Steve Stricker, Dustin Johnson, Jeff Overton und Matt Kuchar.
Alle schauen auf Kaymer
Auf europäischer Seite werden nach seinem sensationellen Sieg bei der PGA Championship alle Augen auf Deutschlands neuen Golfstar Martin Kaymer gerichtet sein. Der 25-Jährige ist nach Bernhard Langer erst der zweite Deutsche, der beim traditionsreichen Mannschaftswettbewerb dabei ist. Golf-Routinier Langer hatte nach starken Leistungen auf der Senior-Tour ebenfalls auf eine Teilnahme per Wildcard gehofft, am Ende hatte sich Team-Kapitän Colin Montgomerie aber gegen den 53-Jährigen entschieden.
Angeführt wird das europäische Team vom Weltranglisten-Dritten Lee Westwood aus England. Außerdem setzt Montgomerie, der mit einem Altersdurchschnitt von knapp 30 Jahren das jüngste Europa-Team in der Ryder-Cup-Historie zusammengestellt hat, auf Ian Poulter, Ross Fisher, Rory McIlroy, Graeme McDowell, Peter Hanson, Miguel Angel Jiménez, Padraig Harrington, Luke Donald sowie Edoardo und Francesco Molinari.
Quelle: ntv.de, dpa