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"Muss mir das immer beweisen" Zverev feiert besonders wichtigen Sieg

Setzte sich gegen den Japaner Yoshihito Nishioka mit 7:5 und 6:4 durch: Alexander Zverev.

Setzte sich gegen den Japaner Yoshihito Nishioka mit 7:5 und 6:4 durch: Alexander Zverev.

(Foto: Mark Blinch/The Canadian Press v)

Sportliches Statement von Alexander Zverev: Der 26-Jährige holt sich mit einem Prestigesieg neues Selbstvertrauen für die in anderthalb Wochen beginnenden US Open. Zverev schlägt in Cincinnati den Weltranglisten-Dritten Daniil Medwedew nach einer überzeugenden Vorstellung.

Alexander Zverev lächelte breit, blickte gelöst in den Himmel von Cincinnati - und nahm dann die Glückwünsche seines Kontrahenten Daniil Medwedew entgegen. Dem deutschen Spitzenspieler war anzusehen, wie wichtig ihm dieser Triumph gegen den Russen war: Mit einem 6:4, 5:7, 6:4 beendete er seine Niederlagenserie gegen Medwedew und feierte zugleich ersten Sieg gegen einen Top-10-Spieler seit seiner schweren Knöchelverletzung im vergangenen Jahr.

"Ich muss mir immer wieder beweisen, dass ich gut spielen und mithalten kann. Das habe ich getan, und darüber bin ich sehr glücklich", sagte Zverev: "Es waren sehr schwierige Bedingungen und ein sehr schwieriger Gegner. Er bietet nichts an, man muss das Match selbst gewinnen. Das ist mir gelungen." Die vergangenen drei Duelle mit dem Weltranglistendritten Medwedew hatte Zverev verloren, "jetzt war ich mal dran", sagte der 26-Jährige, der es in der nächsten Runde mit Mackenzie McDonald (USA) oder Adrian Mannarino (Frankreich) zu tun bekommt. Der Schlüssel zum Erfolg sei Geduld gewesen, meinte Zverev: "Ich musste immer fokussiert bleiben und die Chancen nutzen, man kriegt nicht viele."

Während Zverev bei starkem Wind von Beginn an konzentriert agierte, spielte Medwedew zunächst nicht sein bestes Tennis. Bezeichnenderweise gab der US-Open Champion von 2022 mit einem Doppelfehler das entscheidende Break im ersten Satz her. Zverev wusste die Fehler seines Gegners zunächst zu nutzen, schlug besser und stabiler auf als sein Kontrahent. Doch im zweiten Satz zeigte sich Medwedew klar verbessert. Zverev hatte deutlich mehr Mühe mit dem eigenen Aufschlag, die Fehler häuften sich. Im dritten Satz blieb der Deutsche nervenstark und erkämpfte sich den Erfolg: Wie im ersten Satz war es schließlich ein Doppelfehler von Medwedew, der Zverev das entscheidende Break bescherte.

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Das Duell Zverev gegen Medwedew hat nicht nur eine sportliche Vorgeschichte. Nach Zverevs knapper Dreisatzniederlage Mitte April in Monte Carlo hatten sich beide öffentlich gegenseitig scharf kritisiert. "Ich nehme Fairness und Sportsmanship sehr, sehr ernst. Davon hat er leider nichts", hatte Zverev gesagt: "Er versucht, alles zu tun, wenn er hinten liegt. Darüber bin ich extrem enttäuscht als Sportler." Medwedew konterte: "Sascha lebt in seiner eigenen Welt und wenn er verliert, findet man 25 Interviews, in denen er seltsame Dinge von sich gibt. Wenn er sagt, dass jemand unfair spielt, sollte er sich selber mal im Spiegel anschauen." Inzwischen haben sich beide Sportler aber ausgesprochen.

Zverev hatte das Hartplatzturnier im Jahr 2021 gewonnen, im vergangenen Jahr fehlte er wegen seiner schweren Knöchelverletzung, die er bei den French Open gegen Rafael Nadal erlitten hatte. Bei den US Open, dem letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres (28. August bis 10. September), strebt Zverev ein gutes Ergebnis an - 2020 war er erst im Finale von seinem österreichischen Kumpel Dominic Thiem gestoppt worden.

Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa

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