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Premiere bei Australian Open Zverev zieht eindrucksvoll ins Halbfinale ein

Alexander Zverev steht im Halbfinale der Australian Open.

Alexander Zverev steht im Halbfinale der Australian Open.

(Foto: REUTERS)

Noch nie hat Alexander Zverev ein Grand-Slam-Turnier gewonnen. Nun ist der deutsche Tennisprofi nur noch zwei Siege davon entfernt. Nach schwachem Start gegen Stan Wawrinka im Viertelfinale der Australian Open steigert er sich kontinuierlich, schaltet den Schweizer aus und steht erstmals im Halbfinale.

Dank eines eindrucksvollen Auftritts hat Alexander Zverev erstmals in seiner Karriere das Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers erreicht. Der 22-jährige Tennisprofi gewann seine Viertelfinal-Premiere bei den Australian Open in Melbourne gegen den dreimaligen Grand-Slam-Sieger Stan Wawrinka aus der Schweiz verdient mit 1:6, 6:3, 6:4, 6:2.

"Es fühlt sich genial an. Ich weiß nicht, was ich sagen soll", kommentierte Zverev noch auf dem Platz im Interview mit Legende John McEnroe den Halbfinal-Einzug. "Ihr könnt euch nicht vorstellen, was mir das bedeutet. Ich hoffe, es ist das erste von vielen Malen."

Nach einem chancenlosen ersten Satz dominierte der Weltranglisten-Siebte zunehmend das Duell mit dem zwölf Jahre älteren Wawrinka und verwandelte nach 2:19 Stunden seinen ersten Matchball. Im Halbfinale am Freitag trifft der Davis-Cup-Spieler entweder auf den spanischen Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal oder den Österreicher Dominic Thiem. Zweimal hatte Zverev bei den French Open das Viertelfinale erreicht, beide Male aber verloren.

Mit Zverevs Viertelfinalsieg steht ein Jahrzehnt nach Tommy Haas erstmals wieder ein deutscher Tennisprofi bei den Herren im Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers. 2009 hatte es Haas in Wimbledon unter die besten Vier geschafft. 2007 war Haas auch der zuvor letzte deutsche Halbfinalist in Melbourne. Als bislang letzter Deutscher bei den Australian Open hatte 2003 Rainer Schüttler das Endspiel bei einem Grand Slam erreicht.

Mit Geduld und Konzentration zur Dominanz

Das Match gegen den 34-jährigen Wawrinka lief zunächst überhaupt nicht, wie Zverev das geplant hatte. Sein Aufschlag ließ ihn meist im Stich, zum 0:2 und 0:4 kassierte er ein Break im ersten Satz, in dem der Weltranglisten-15. Wawrinka fast fehlerfrei und clever spielte. Dabei landete sein erster Aufschlag kaum im Feld, Zverev aber kam mit dem zweiten Service des Schweizers gar nicht zurecht. "Ich habe mir schon überlegt, wie ich erkläre, dass ich in drei Sätzen verloren habe", sagte er. Wawrinka, der Melbourne-Sieger von 2014 aus Lausanne, gewann den ersten Satz nach nur 24 Minuten.

Zverev nutzte eiskalt seine Breakchancen.

Zverev nutzte eiskalt seine Breakchancen.

(Foto: dpa)

Doch wie bereits in den vergangenen vier Matches behielt Zverev bei Temperaturen um 30 Grad in der Rod Laver Arena die Nerven in einer für ihn kritischen Situation - und kämpfte sich eindrucksvoll zurück in das Match. Im zweiten Satz kam plötzlich sein Service, er gewann alle fünf Aufschlagspiele ohne Punktverlust und nutzte seine Chance zum Break zum 5:3 in einem Moment, als Wawrinka kurz schwächelte. Der 1,98 Meter große Zverev spielte in entscheidenden Situationen geduldig und immer besser.

Der dritte Satz begann kurios: Zunächst gelang Zverev ein Break, dann Wawrinka das Rebreak. Doch der Hamburger ließ sich erneut nicht aus der Ruhe bringen, und nahm seinem Gegner, dem zunehmend Fehler unterliefen, zum 3:2 erneut den Aufschlag ab. Danach servierte Zverev souverän zum Satzgewinn durch und ließ Wawrinka danach auch nicht mehr zurück ins Match. Nach Breaks zum 1:0 und 3:0 im vierten Satz war die Tür zum Halbfinale offen.

Quelle: ntv.de, cri/sid/dpa

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