Über zwei Stunden im Dauerregen Makau gewinnt Berlin-Marathon
26.09.2010, 11:40 UhrIm Dauerregen läuft Patrick Makau beim Berlin-Marathon als erster durchs Ziel. Der Kenianer verpasst in der Hauptstadt den angepeilten Weltrekord jedoch deutlich. Bei den Damen war Aberu Kebede aus Äthiopien die Schnellste. Sabrina Mockenhaupt verbessert ihre Bestzeit, verpasst aber das Podium.
In Abwesenheit des Weltrekordlers und viermaligen Siegers Haile Gebrselassie aus Äthiopien hat der Kenianer Patrick Makau die 37. Auflage des Berlin-Marathons gewonnen. In 2:05:08 Stunden verpasste er bei nasskaltem Wetter in der Hauptstadt aber um mehr als eine Minute den angepeilten Weltrekord (2:03:59) Gebrselassies. Als bester Deutscher kam Bernd Schlüter nach 2:20:43 Stunden als 21. ins Ziel.
Das Finish war an Spannung kaum noch zu überbieten. Im Sprint unter dem Brandenburger Tor setzte sich der Weltjahresbeste Makau in 2:05:08 Stunden lediglich zwei Sekunden vor seinem Landsmann Geoffrey Mutai durch. Dritter wurde der junge Äthiopier Bazu Worku in 2:05:25. "Berlin ist meine Stadt", jubelte der Sieger Makau, der schon vier Mal in den vergangenen Jahren im Halbmarathon triumphierte.
Bereits um 9.03 Uhr hatten Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit und Schauspieler Till Schweiger die knapp 40.000 Läufer im strömenden Regen und bei Temperaturen um lediglich elf Grad auf die 42,195 km lange Strecke geschickt.
Schneller Start
Auf den mit Pfützen bedeckten Straßen der Hauptstadt ließen es die Favoriten bei den Männern flott angehen. Nach 15 Kilometern lag die Spitzengruppe nur acht Sekunden unter Gebrselassies Rekord (2:03:59). Die widrigen äußeren Bedingungen forderten aber schnell ihren Tribut: Die drei Äthiopier und fünf Kenianer, die zwischen Neukölln und Kreuzberg noch an der Spitze lagen, wurden deutlich langsamer, nach der Halbmarathon-Distanz konnte man die Bestzeit schon abhaken.
Bei den Frauen siegte Aberu Kebede aus Äthiopien in 2:23:58, schnellste Deutsche war Sabrina Mockenhaupt als Vierte. Die Siegerländerin konnte sich über eine persönliche Bestmarke von 2:26:21 Stunden freuen. "Es war absolut schwer, der Anfang war viel zu langsam", sagte Mockenhaupt. "Ich habe hinten raus alles gegeben, es hat nicht ganz gereicht. Ich bin trotzdem zufrieden."
Der Berlin-Marathon zählt neben New York, London, Chicago und Boston zu den World Marathon Majors (WMM), der Champions League der Marathonläufe.
Quelle: ntv.de, rpe/sid/dpa