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Eklat nach WM-Fight Klitschko besiegt Chisora

Klitschko wird nicht umsonst "Dr. Eisenfaust" genannt.

Klitschko wird nicht umsonst "Dr. Eisenfaust" genannt.

(Foto: REUTERS)

Der Brite Chisora versucht alles, um den WBC-Champion Vitali Klitschko aus der Ruhe zu bringen: Er pöbelt, er ohrfeigt, er verzögert absichtlich den Kampfbeginn. Doch alles umsonst: Der Ukrainer besiegt Chisora. Auf der Pressekonferenz nach dem Kampf fliegen dann erneut die Fäuste.

Profibox-Weltmeister Vitali Klitschko behält seinen WBC-Titel im Schwergewicht. Der 40 Jahre alte Ukrainer besiegte in der Münchner Olympiahalle den Briten Dereck Chisora einstimmig nach Punkten. Klitschko feierte damit seinen 44. Sieg im 46. Kampf seiner Laufbahn, hatte dabei aber deutlich mehr Mühe als erwartet.

Klitschko verletzte sich bei dem Kampf an der Schulter. "Acht Runden habe ich den Kampf ohne linke Hand bestritten. Ich kann den linken Arm nicht mehr bewegen", sagte Klitschko Stunden nach dem Kampf. Eine Kernspintomographie in einem Münchner Krankenhaus soll Klarheit bringen.

Alle Titel bleiben in der Familie

Das Missgeschick passierte in der vierten Runde. Dabei könnte es sich um eine alte Verletzung handeln, spekulierte Trainer Fritz Sdunek. Vor zwölf Jahren hatte sich Klitschko im WM-Kampf gegen den Amerikaner Chris Byrd einen Sehnenabriss in der Schulter zugezogen und musste aufgeben. Damals verlor der den WM-Titel.

Haye schlägt Chisora.

Haye schlägt Chisora.

(Foto: REUTERS)

Der seit 2003 ungeschlagene "Dr. Eisenfaust" verteidigte seinen Titel insgesamt zum achten Mal erfolgreich. Alle vier bedeutenden WM-Gürtel bleiben somit im Besitz der Klitschkos. Vitalis Bruder Wladimir ist Champion der Verbände IBF, WBO und WBA. "Del Boy" Chisora kassierte im 18. Profikampf seine dritte Niederlage. Der bis dato letzte britische Weltmeister im Schwergewicht war David Haye, der seinen WBA-Titel im Juli 2011 gegen Wladimir Klitschko verloren hatte.

Briten prügeln sich

Vor 12.500 Zuschauer in der ausverkauften Arena zeigte sich Vitali Klitschko unbeeindruckt von der absichtlichen Verzögerung des Kampfbeginns durch Chisora und dessen Provokationen der vergangenen Tage. Am Freitag hatte der Brite Klitschko beim Staredown nach dem offiziellen Wiegen geohrfeigt. Zuvor hatte er mit markigen Sprüchen das Ende der Klitschko-Ära angekündigt. Für die Ohrfeige muss der Brite 50.000 Dollar Strafe zahlen, das Geld kommt einem karitativen Zweck zugute.

Nach dem Kampf sorgte Chisora erneut für einen Eklat. Bei der Pressekonferenz prügelte er sich mit seinem Landsmann David Haye, nachdem sich beide zuvor provoziert und beleidigt hatten. Betreuer und Trainer aus beiden Lagern waren involviert. Chisora wurde an der Lippe verletzt, Hayes Trainer Adam Booth an der Stirn. Umstehende mussten dazwischengehen, um die Streithähne nach mehreren Minuten zu trennen. Haye hatte im vergangenen Sommer in einem WM-Kampf gegen Wladimir Klitschko einstimmig nach Punkten verloren und war jetzt in München als Co-Kommentator für einen britischen TV-Sender im Einsatz.

Quelle: ntv.de, sid/dpa

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