Der Sport-Tag IOC-Ermittler Schmid: Die Russen wollten uns bespitzeln
09.12.2017, 14:40 UhrDer Schweizer IOC-Ermittler Samuel Schmid berichtet von Hackerangriffen und Bespitzelungsversuchen während der Untersuchungen im russischen Dopingskandal. In einem Gespräch mit der "Aargauer Zeitung" sagt Schmid: "Doch wir hatten Sicherheitsmaßnahmen getroffen, bevor wir unsere Arbeit aufnahmen."
Schmid, einst Schweizer Verteidigungsminister und Bundespräsident, erläutert, dass beispielsweise auf Computern gearbeitet worden sei, die nicht am öffentlichen Netz angeschlossen gewesen seien. "Die Rollläden unseres Büros waren geschlossen, Sitzungszimmer und Vorgärten überwacht", berichtet Schmid weiter. "Es wurde regelmäßig auf Abhöranlagen untersucht. Wir nahmen keine elektronischen Geräte in den Raum. Wir wollten uns nicht naiv erwischen lassen." Während einer Konferenz der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada habe sich dann eine Delegation eines russischen Nachrichtendienstes im selben Hotel befunden. "Das machte uns klar: Wir sind ein konkretes Angriffsziel", so Schmid.
Die sogenannte Schmid-Kommission trug maßgeblich zu dem Beschluss des Internationalen Olympischen Komitees bei, Russland für mutmaßlich staatlich gedecktes Doping rund um die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi zu bestrafen.
Quelle: ntv.de