Der Sport-Tag Infantino "ohne Legitimität": Platini fordert Rücktritt des Fifa-Chefs
13.05.2020, 13:46 UhrDer ehemalige Uefa-Präsident Michel Platini hat FIFA-Boss Gianni Infantino dazu aufgefordert, sein Amt als Präsident des Fußball-Weltverbandes niederzulegen. Infantino habe sich seinen Posten "durch eine clevere Kombination von Umständen" ohne eine "besondere Legitimität" gesichert, sagte der 64-Jährige in einem Interview mit der schweizerischen "L'Illustre". Zuletzt hatten drei nicht protokollierte Geheimtreffen von Infantino mit dem Schweizer Bundesanwalt Michael Lauber für Aufregung gesorgt, diese hatten 2016 und 2017 stattgefunden. Gegen Lauber stehen deshalb Vorwürfe von Amtsmissbrauch, Amtsgeheimnisverletzungen und Begünstigungen im Raum, hatte er doch zu diesem Zeitpunkt mehrere Verfahren gegen den Weltfußball geleitet. Die Treffen sollen auf Wunsch des Schweizers Infantino arrangiert worden sein.
"Infantino und Lauber denken, sie seien unantastbar und stünden über dem Gesetz", sagte Platini. "Ich glaube, Lauber weiß aber, dass er die rote Linie überschritten hat. Was Infantino angeht: In meinen Augen sollte er sein Amt zur Verfügung stellen. Als Opportunist wird er aber alles dafür tun, um seine Position nicht aufzugeben." Platini selbst war 2016 von der Ethikkommission der Fifa zu einer achtjährigen Sperre für alle Funktionen im Fußball verurteilt worden.
Quelle: ntv.de