Formel1

Schumacher muss weiter warten Ausgerechnet Kumpel-Crash kostet Punkte-Premiere

Vettel und Schumacher begegnen sich unsanft auf der Strecke.

Vettel und Schumacher begegnen sich unsanft auf der Strecke.

(Foto: IMAGO/PanoramiC)

So nah dran an den Punkten ist Mick Schumacher bislang noch nie in der Formel 1. Doch drei Runden vor Schluss in Miami kollidiert der Haas-Pilot ausgerechnet mit seinem Kumpel Sebastian Vettel. Das frustrierte Warten geht damit weiter.

Mick Schumacher schaute ins Leere, er malmte mit den Zähnen, von der Hitze des Rennens in Miami hatte er noch einen roten Kopf. Dann versuchte der Haas-Pilot irgendwie zu erklären, was nicht hätte passieren dürfen - der Crash mit Sebastian Vettel, seinem Kumpel. Er kostete Schumacher die ersten WM-Punkte seiner Formel-1-Karriere.

Als "sehr unglücklich" bezeichnete Schumacher hinterher den Unfall drei Runden vor Schluss, als der 23-Jährige offenbar eine Lücke sah, die nicht wirklich da war und er ausgerechnet Vettel abräumte. Auf Platz neun liegend, die ersten Punkte waren schon so gut wie eingefahren. Wollte Schumacher zu viel? Oder war er doch zu zögerlich?

"Ich hätte dahinter bleiben können, oder ich hätte entschiedener vorbeifahren können", räumte Schumacher ein, der Mittelweg jedenfalls funktionierte nicht. Am Ende verließ er Miami, eigentlich "Magic City" genannt, völlig enttäuscht nach Platz 15.

"Mick kann sich nicht in Luft auflösen"

"Wir waren auf dem besten Weg, Punkte zu holen, aber wir müssen noch etwas warten", sagte Schumacher. So steht auch nach seinem 26. Rennen immer noch diese fiese "0" in der Punktetabelle. Mit Nicholas Latifi im Williams ist Schumacher der einzige Fahrer, der in dieser Saison noch keinen Zähler auf dem Konto hat.

Schon zuletzt in Imola hatte sich Schumacher zwei Dreher geleistet, jetzt der Crash mit Vettel - der Druck auf ihn wird beim nächsten Rennen in Spanien nun noch größer. Er und Vettel gaben sich hinterher keine Schuld, auch die Stewards werteten den Zwischenfall als normalen Rennunfall, sprachen keine Strafe aus. Onkel Ralf Schumacher klopfte seinem Neffen fast väterlich auf die Schulter.

Der Sky-Experte sah bei beiden Fahrern eine Teilschuld. "Mick muss es da versuchen, zögert allerdings leicht. Das hätte er nicht machen müssen, es war seine Kurve", sagte Schumacher. Aber auch Vettel hätte demnach besser aufpassen müssen. "Er muss da auch mal in den Spiegel schauen, Mick kann sich nicht in Luft auflösen", kritisierte er.

"Schade für uns beide"

Schumacher und Vettel hatten zunächst noch nicht miteinander gesprochen. Der Ex-Weltmeister versuchte Schumacher anzurufen, doch der gab zu diesem Zeitpunkt noch Interviews. Und kündigte bei Sky an: "Ich werde mit Sicherheit mit ihm darüber reden. Es ist schade für uns beide."

Auch Schumachers Teamchef Günther Steiner hat wohl noch Redebedarf. "Es war eindeutig nicht der Tag, den wir uns gewünscht haben", sagte er und sprach von "Pech mit einigen Ereignissen auf der Strecke". Es sei "enttäuschend, wenn es so aussieht, als ob man in die Punkte fahren würde, und es dann doch nicht klappt - Micks Zwischenfall mit Sebastian hat dafür leider gesorgt", sagte Steiner.

Und Vettel meinte: "Ich dachte, ich wäre in der Kurve vorne. Als ich ihn dann gesehen habe, war es für uns beide zu spät." Es "tut mir leid, dass wir beide raus sind" aus den Punkten, sagte der Aston-Martin-Pilot. Doch besonders bitter war es für Schumacher - er muss sich nun weiter gedulden.

Dennoch versuchte er, das Positive aus dem Gastspiel in Florida mitzunehmen. "Wir haben ein gutes Auto und müssen es schaffen, nicht immer in schwierige Situationen zu kommen", sagte der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher.

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid

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