Teams rebellieren, Ecclestone zweifelt Bahrain-GP könnte wieder kippen
08.06.2011, 14:41 UhrFormel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone nährt die Zweifel an der Austragung des für den 30. Oktober neu angesetzten Rennens in Bahrain weiter. Ohne die Zustimmung der Teams, so Ecclestone, kann das Rennen nicht stattfinden. Die ist aber fraglicher denn je.

Bild aus vergangenen Zeiten: Formel-1-Boss Bernie Ecclestone (r) unterhält sich im April 2009 mit Bahrains Kronprinz Scheich Salman bin Hammad.
(Foto: dpa)
Die Austragung des Großen Preises von Bahrain ist nun doch wieder ernsthaft in Gefahr. Das gab Formel-1-Boss Bernie Ecclestone in einem Interview mit der BBC bekannt, nachdem die Teams gegen die Neuansetzung des Rennens für den 30. Oktober heftigen Widerstand geleistet hatten.
"Hoffentlich kehrt im Land künftig wieder Ruhe ein, so dass wir dorthin zurückkehren können. Aber noch ist es nicht so weit", sagte der 80-Jährige und verwies zudem auf das Mitspracherecht der Teams: "Der Kalender kann nicht ohne das Einverständnis der Teilnehmer geändert werden."
Neuansetzung trotzt Protesten
Der Große Preis im Wüstenstaat war ursprünglich als Saisonauftakt für den 13. März geplant gewesen, wurde aber wegen der politischen Unruhen abgesagt. Am vergangenen Freitag hatte der Motorsport-Weltverband FIA das Rennen nach monatelangen Diskussionen und trotz Protesten von Teams und Menschenrechtsorganisationen für den 30. Oktober terminiert. Der für dieses Datum geplante Große Preis von Indien sollte daraufhin auf den 11. Dezember verlegt werden.
Der Neuansetzung vorausgegangen war ein Bericht von FIA-Inspekteur Carlos Garcia, der die Lage vor Ort für den Internationalen geprüft hatte. In der spanischen Sportzeitung "AS" verteidigte Garcia die Entscheidung für eine Austragung des Rennens als richtig: "Ich hatte offizielle Besuche und Gespräche, ich bin auch die Straßen entlanggegangen und war in Shopping-Centern - immer mit einem völlig normalen Gefühl."
FOTA lehnt Bahrain-Rennen ab
Die Formel-1-Teamvereinigung FOTA überzeugt das nicht. Medienberichten zufolge spricht sie sich in einem Brief an die FIA gegen die Neuansetzung des umstrittenen Rennens in Bahrain aus und fordern die Aufhebung des Beschlusses. Entgegen erster Darstellungen seien die Rennställe auch gegen einen späteren Nachholtermin in diesem Jahr, hieß es.
Nach offiziellen Angaben wurden seit Beginn der Proteste Mitte Februar 24 Menschen getötet, darunter vier Polizisten. Vier Aktivisten starben in Haft. Hunderte von mutmaßlichen Regimegegnern sollen festgenommen worden sein oder ihre Arbeit verloren haben.
Quelle: ntv.de, dpa/sid