Formel1

"Lieben ihn für das, was er war" Binotto probte Vettels Rauswurf dreimal

Mattia Binotto und Sebastian Vettel gehen schon bald getrennte Wege.

Mattia Binotto und Sebastian Vettel gehen schon bald getrennte Wege.

(Foto: dpa)

Sebastian Vettel muss Ferrari verlassen. Was beim viermaligen Weltmeister anfangs für Frust sorgt, entpuppt sich inzwischen vor allem als Karrierechance. Nun verrät sein Chef, wie er sich darauf vorbereitete, seinen langjährigen Fahrer abzuservieren.

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hat das Abservierungs-Telefonat mit Sebastian Vettel im Vorfeld reichlich Kopfzerbrechen bereitet. "Bevor ich ihn anrief, wiederholte ich dreimal im Geiste, was ich ihm sagen sollte und wie", sagte Binotto am Freitag bei Sky Italia.

Die im Mai kommunizierte Entscheidung, den Vertrag mit dem viermaligen Formel-1-Weltmeister am Jahresende auslaufen zu lassen, sei ihm "nicht gefallen, denn wir lieben ihn für das, was er war, für die Art, wie er sich verhalten hat, und für das, was er dem Team gegeben hat", beteuerte der Italiener.

"Das Team und ich haben gemerkt, dass es nicht mehr den gemeinsamen Wunsch gab, über das Ende dieser Saison zusammenzubleiben", wurde Vettel damals in einer Ferrari-Presseerklärung zitiert - und wies nicht eben subtil auf die angespannte Stimmung zwischen ihm und Binotto hin: "Um die bestmöglichen Ergebnisse in diesem Sport zu erzielen, ist es für alle Beteiligten wichtig, in perfekter Harmonie zu arbeiten."

"Ein wunderbarer Mensch"

Binotto bestätigte denn auch: Die Trennung sei für beide Seiten die beste Entscheidung. Vorher hatten beide Seiten immer wieder betont, auch zukünftig miteinander arbeiten zu wollen. Zu einer Einigung kam es dann aber nicht mehr, Vettel wird in der kommenden Saison für Aston Martin fahren.

Vettel sei "ein wundervoller Mensch", sagte Binotto nun am Rande des 13. WM-Laufs in Imola (Sonntag, 13.10 Uhr/RTL), die Reaktion des Heppenheimers sei "intelligent und proaktiv" ausgefallen. Binotto führte aus, dass Ferrari mit Blick auf die technischen Regeln, die 2022 eingeführt werden, "die Pflicht hat, nach vorne zu schauen und die Kraft zu finden, Entscheidungen zu treffen und in die Zukunft zu blicken."

Vettel habe sich bei aller Enttäuschung seither anständig verhalten, er habe "seinen Charakter während einer Saison bewahrt, in der es an Schwierigkeiten nicht gefehlt hat." Ferrari steckt derzeit in seiner größten Krise seit gut 40 Jahren, Vettel steht als 13. der Fahrerwertung so schlecht da wie nie zuvor in 13 Jahren als Formel-1-Stammfahrer.

Quelle: ntv.de, ter/sid

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