Formel1

"Wichtig ist, dass er fährt" Fans fiebern mit Schumacher

Die Welt wartet. Wartet darauf, ob Michael Schumacher in der nächsten Saison wieder in der Formel 1 startet. Die ganze Welt? Na ja, nicht ganz. Aber zumindest der Teil, der sich für Motorsport interessiert. Wie Manfred Lohmer. Er ist Vorsitzender des Schumacher-Fanklubs Die Rotkäppchen. "Ich bin ganz guter Dinge."

Sie warten auf ihn: Michael Schumacher.

Sie warten auf ihn: Michael Schumacher.

(Foto: dpa)

Er sagt in seinem rheinischen Idiom sogar "ganz, ganz guter Dinge". Manfred Lohmer geht davon aus, dass der zweite Fahrer neben Nico Rosberg beim neunen Mercedes-Team "der Mischael" sein wird. Der Stuttgarter Autobauer will seine Entscheidung im Januar bekanntgeben. Bis dahin müssen Manfred und die anderen 91 Mitglieder des Bonner Fanclubs warten. Und es klingt nach mühsam gezügelten Optimismus, wenn der Vorsitzende sagt: "Wir sind ein bisschen zurückhaltend im Moment."

Was bleibt ihnen auch anderes übrig? Schließlich hatten sie im Sommer schon einmal gehofft – und wurden bitter enttäuscht. Michael Schumacher, der am 3. Januar seinen 41. Geburtstag feiert, sollte bei Ferrari für den verletzten Felipe Massa einspringen. Und sagte dann im August doch ab. Ihn plagten Probleme mit dem Nacken. Noch immer ist offen, ob seine schwere Schädelverletzung von einem Motorradunfall im Februar vollständig ausgeheilt ist. Dennoch verdichten sich die Anzeichen, dass Michael Schumacher nun ernst macht. Für Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ist das Comeback längst beschlossene Sache. "Wenn Michael genug Zuversicht und Selbstvertrauen hat, wird er wieder fahren." Und er sei sich sicher, dass er zurückkommt.

Keine Frage des Geldes

"Ich bin ganz guter Dinge": Manfred Lohmer.

"Ich bin ganz guter Dinge": Manfred Lohmer.

Eine Frage des Geldes ist es jedenfalls nicht. Zwar kann Mercedes dem siebenmaligen Weltmeister nur ein Bruchteil dessen zahlen, was er bei Ferrari verdient hat. Aber darum geht es nicht. Sagt auch Manfred Lohmer. "Er ist ein Rennfahrer. Es ist das Adrenalin, das ihm unheimlich gefehlt hat." Mit dem Motorrad zu fahren, sei da kein Ersatz. Und außerdem: "Da ist er ja mehr mit auf der Wiese gelegen als auf der Strecke gefahren." Auch, dass der Rennstall nun Mercedes und nicht Ferrari heißt, sei kein Problem. "Wir sind keine Ferraristi, wir sind Michael-Schumacher-Fans. Wichtig ist, dass er wieder fährt. Und dann noch ein Deutscher in einem deutschen Auto – hey, das ist sensationell."

Warum eigentlich? Schließlich dreht die Formel 1 auch ohne Michael Schumacher ihre Runden. Das ist eine Frage aus dem Teil der Welt, der sich nicht für Motorsport interessiert. Dementsprechend wenig kann Manfred Lohmer damit anfangen. Es ist eben eine andere Welt. Er ist einfach stolz auf Michael Schumacher. "Endlich war das mal ein Deutscher, der richtig durchgestartet ist", sagt er und beschäftigt sich lieber damit, was wäre, wenn er wiederkäme. "Wenn er das Auto hinkriegt, hat er alle Chancen, vorne mitzufahren." Vorne mitzufahren, dass heißt, es ginge um den Titel des Weltmeisters.

"Da ist er einer der Größten"

Wenn es einer schaffen kann, dann Michael Schumacher. Weil er das Gefühl hat. "Das Gefühl dafür, wo was am Auto nicht stimmt. Das Gefühl dafür, was er ändern muss, um schneller zu werden. Die anderen tüfteln, schrauben und schrauben – und es kommt nichts dabei rum." Dieser Ruf eilt ihm voraus. Und dann sagt Manfred Lohmer so überzeugt, wie man nur überzeugt klingen kann: "Da ist er einer der Größten."

Aber er hat nicht vergessen, dass noch nichts definitiv ist. Und behauptet: "Wir sehen der ganzen Sache jetzt etwas gelassener entgegen." Manfred Lohmer, seine Freunde aus dem Club und die Millionen Fans in aller Welt sind nach dem Fehlstart im Sommer gebrannte Kinder. Andere warten auf Weihnachten, sie warten auf den Januar. Wenn Mercedes endlich sagt, wer der zweite Fahrer ist. Auch eine Art Verkündung. Manfred Lohmer jedenfalls ist guter Dinge.

Quelle: ntv.de

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