Formel1

Heißer Formel-1-Poker um den "Iceman" Ferrari lockt Räikkönen mit Traum-Offerte

Kimi Räikkönen hat die Qual der Wahl.

Kimi Räikkönen hat die Qual der Wahl.

(Foto: dpa)

Kimi Räikkönen ist der begehrteste Fahrer in der Formel 1. Lotus will ihn mit allen Mitteln halten, Red Bull ihn verpflichten. Und nun bietet auch noch Ferrari mit Millionen um seinen Weltmeister von 2007. Das könnte unangenehme Folgen haben - für Nörgler Fernando Alonso.

Kimi Räikkönen muss sich derzeit fühlen wie das Kind im Süßigkeiten-Laden. Mit Lotus fährt er um die Fahrer-WM mit und genießt dazu quasi Narrenfreiheit. Es spricht also nicht viel dagegen, dass er auch ab kommender Saison für die Briten hinterm Steuer sitzt. Wenn, ja, wenn ihn nicht die Creme de la Creme der Formel 1 umgarnen würde.

Red Bull soll dem Finnen bekanntlich ein Traum-Angebot (rund 15 Millionen Euro Grundgehalt plus Prämien, dazu Unterstützung seines Motocross- und Eishockeyteams) als Nachfolger von Mark Webber unterbreitet haben. Doch offenbar jagen nicht nur die Roten Bullen den 33-Jährigen.

Angeblich hat ihm auch sein Ex-Team Ferrari (Räikkönen fuhr zwischen 2007 und 2009 für die Scuderia) einen Vertrag vorgelegt - und der soll es in sich haben. Nach Informationen der "Bild" kontaktierte ihn die Scuderia vor dem Ungarn-GP. Das dabei offerierte Angebot soll noch einmal lukrativer sein als jenes von Red Bull.

Fernando Alonso und Ferrari haben sich offenbar entliebt.

Fernando Alonso und Ferrari haben sich offenbar entliebt.

(Foto: dpa)

Bei Ferrari hält man sich diesbezüglich naturgemäß bedeckt. Man habe "i m Moment kein Interesse am Fahrermarkt", ließ ein Sprecher ausrichten, ohne das angebliche Vertragsangebot klar zu dementieren. Der aktuelle Fokus liege darauf, das derzeitige Auto zu verbessern und sich nicht an Spekulationen zu beteiligen. "Für alle diejenigen, die ein kurzes Erinnerungsvermögen haben könnten: Erst vor einem Jahr zu dieser Zeit kam jeder mit einer Liste von Fahrern, die Felipe Massa ersetzen würden", sagte der Ferrari-Sprecher. Der Vertrag des Brasilianers war letztlich verlängert worden.

Doch Ferrari wird mit solchen Meldungen leben müssen, schließlich stattete man Massa bewusst nur mit einem Ein-Jahresvertrag aus. Eine Verlängerung ist derzeit eher unwahrscheinlich. Könnten dann künftig Räikkönen und Fernando Alonso in einem Team fahren? Nur schwer vorstellbar.

Will Ferrari Alonso loswerden?

In einem anderen Licht erscheint daher die öffentlich Rüge von Luca di Montezemolo für Star-Pilot Alonso. Der Ferrari-Boss hatte dem Spanier am Montag angerufen, zum 32. Geburtstag gratuliert und die Gelegenheit genutzt, dem Spanier nach dessen Kritik an Auto und Team die Ohren langzuziehen.

Er habe ihn ermahnt, dass "alle großen Champions, die für Ferrari gefahren sind, immer darum gebeten wurden, die Interessen des Teams über die eigenen zu stellen". Um Alonso zusätzlich zu erniedrigen, veröffentlichte Ferrari den Inhalt des Telefonats auf der eigenen Homepage.

Das Verhältnis zwischen Alonso (steht noch bis 2016 unter Vertrag) und der Scuderia darf also spätestens jetzt als nachhaltig gestört bezeichnet werden. Es wird in Maranello wohl nicht wenige geben, die Räikkönen lieber heute als morgen gegen den egozentrischen Spanier eintauschen würden. Zwar hatte es der Finne mit seiner unterkühlten Art nie in die Herzen der Tifosi geschafft. Andererseits haben sie auch nicht vergessen, dass er es war, der 2007 den letzten Fahrertitel für die Roten holte.

Räikkönens Abschied freilich war 2009 auch alles andere als rühmlich. Obwohl er noch ein Jahr Vertrag hatte, musterte ihn Ferrari aus, nachdem man hinter seinem Rücken längst mit Alonso verhandelt hatte. "Kimi lebt auf einem anderen Planeten", spottete damals Teamchef Stefano Domenicali. Er könne es ja verstehen, wenn ein Fahrer nicht viel reden wolle, so di Montezemolo, "aber gar nicht reden - das geht nicht". Nun geht es wohl doch.

Quelle: ntv.de, sport.de

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