Formel1

Malaysia wird "heiß, schwül, nass" Formel 1 fährt durch die Hitzehölle

Im vergangenen Jahr war die Strecke beim Start noch nass, erst im Verlaufe des Rennens trocknete sie.

Im vergangenen Jahr war die Strecke beim Start noch nass, erst im Verlaufe des Rennens trocknete sie.

(Foto: imago sportfotodienst)

Als sorgten die neuen Motoren in der Formel 1 nicht für genug Aufregung, steht nun auch noch der Grand Prix in Malaysia an. Hitze, Luftfeuchtigkeit und Regen stellen Fahrer und Technik vor schwere Aufgaben.

"Es wird heiß, schwül und wohl auch nass." Das sagt Auftakt-Sieger Nico Rosberg mit Blick auf das 2. Saisonrennen in Malaysia. Der Mann weiß, wovon er spricht. Am Sonntag (10 Uhr auf RTL und im n-tv.de-Liveticker) bestreitet der Mercedes-Pilot bereits seinen 7. Grand Prix vor den Toren von Kuala Lumpur. Gewonnen hat er dort noch nie - das soll sich nun ändern. Allerdings hat Malaysia seine eigenen Gesetze, die den überlegenen Silberpfeilen einen Strich durch die Rechnung machen könnten. Auch andere Teams könnten Schwierigkeiten haben, überhaupt ins Ziel zu kommen.

In Sepang sind fürs kommende Wochenende Temperaturen von 35 Grad Celsius und Gewitter vorhergesagt. Eigentlich nichts Unübliches für diese Region zu dieser Jahreszeit. Die extreme Hitze und Luftfeuchtigkeit könnte in dieser Saison jedoch eine noch größere Rolle als in den letzten Jahren spielen. Der Grund sind die neuen Turbomotoren, die im Vergleich zu den alten Saugmotoren mit den feuchten Bedingungen ihre Schwierigkeiten haben könnten.

"Sepang ist eine der Strecken, dessen technische Voraussetzungen sich unter dem neuen Reglement verändern", sagt Remi Taffin, Leiter des Renault-Einsatzteams. Bei den V8-Antrieben hatten die Rennställe noch die Möglichkeit, die Leistung bei erhöhten Wasseranteilen in der Luft zu regulieren. "So konnten wir den Einfluss auf den beiden langen Geraden ausgleichen", erklärt der Franzose. Diese Möglichkeit habe man nun nicht mehr. "Bei einem Turbomotor wird der Lufteinlass zu jeder Zeit unabhängig der Bedingungen kontrolliert, daher werden uns die beiden Geraden wirklich wehtun", so Taffin.

Renn-Action dank Regen?

Neben der Luftfeuchtigkeit müssen die Motorenhersteller - allen voran Renault - auch die Hitze in den Griff bekommen. Speziell Red Bull hatte bei den Testfahrten Probleme mit der Motorkühlung, die Sebastian Vettel zu quälend langen Pausen zwang. Und noch eine Herausforderung gibt es für die schwitzenden Fahrer: das richtige Reifenmanagement. Lieferant Pirelli nominierte für das Tropenrennen die beiden härtesten Mischungen (medium und hart).

"Statt des glatten Asphalts von Melbourne haben wir hier einen sehr rauen Belag. Statt der relativ kühlen Witterungsbedingungen im Albert Park erwarten uns viel höhere Außen- und Streckentemperaturen", erklärt Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery. Der mittelharte Reifen kam zwar auch schon in Australien zum Einsatz, "doch die äußeren Bedingungen in Malaysia stehen in einem krassen Kontrast zu den Gegebenheiten in Down Under", so der Brite.

Aquaplaning als Gefahr

Sollte es zudem während des Rennens regnen, müssen Rosberg & Co. weitere Aufgaben im brüllend heißen Cockpit lösen. "Was sich in Sepang als ernstes Problem erweisen könnte, sind riesige Pfützen auf der Strecke. Auf diesen großen Wassermengen kann es zu Aquaplaning kommen, wobei die Fahrer die Kontrolle über ihre Autos verlieren", sagt Jean Alesi, der seit 2013 Werbung für den italienischen Reifenhersteller Pirelli macht. Der größte "Feind" der Pneus, so der Franzose, sei aber immer noch der hitzebedingte Verschleiß.

Zusammengefasst: Extreme Hitze und Schwüle gepaart mit der Unberechenbarkeit des Wetters verspricht ein ebenso spannendes wie unberechenbares Rennen. Der Malaysia-GP ist in diesem Jahr mehr denn je eine enorme Herausforderung für Mensch und Maschine. Die Wahrscheinlichkeit, dass in Sepang noch weniger Autos als in Australien das Ziel erreichen - Melbourne hatte acht Ausfälle zu verzeichnen - ist hoch.

Quelle: ntv.de

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