Formel1

Qualifying für Sotschi Hamilton fährt Rosberg davon

Nicht der Schnellste: Nico Rosberg.

Nicht der Schnellste: Nico Rosberg.

(Foto: imago/Crash Media Group)

Das war wieder nichts für Sebastian Vettel - und für Nico Rosberg auch nicht so recht. Beim Qualifying zum Großen Preis von Russland ist Lewis Hamilton der lachende Dritte. Er sichert sich die Pole-Position für das Formel-1-Rennen in Sotschi.

WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton hat den  nächsten Angriff seines Stallrivalen Nico Rosberg souverän abgewehrt  und sich beim ersten Großen Preis von Russland überlegen die Pole  Position gesichert. Der Mercedes-Pilot aus England fuhr im  Olympiapark von Sotschi in 1:38,513 Minuten die schnellste Zeit des  Tages und verdrängte den Wiesbadener Rosberg (1:38,713) mit zwei Zehntelsekunden Vorsprung auf Platz zwei.

"Es sind nur noch vier Rennen, jedes einzelne ist wichtig",  sagte Rosberg: "Aber Lewis war das ganze Wochenende schneller. So  ist es nunmal, das muss ich jetzt akzeptieren. Für das Rennen ist trotzdem alles möglich."

Alles richtig gemacht: Lewis Hamilton.

Alles richtig gemacht: Lewis Hamilton.

(Foto: AP)

Der 29 Jahre alte Hamilton, der zum siebten Mal in diesem Jahr  von Startplatz eins auf die Strecke geht, kämpft im Rennen am  Sonntag (13.00 Uhr/RTL und im n-tv.de-Liveticker) um seinen vierten Sieg in Folge,  dieser würde ihn seinem zweiten WM-Titel ein ganzes Stück näher bringen.

Vettel nur Vierter

Aktuell führt Hamilton (266 Punkte) in der Gesamtwertung vor  Rosberg (256) - es ist der größte Vorsprung in dieser Saison.  Titelverteidiger Sebastian Vettel (139) ist hinter  Red-Bull-Teamkollege Daniel Ricciardo (193) nur Vierter. Auf seiner Abschiedstour bei Red Bull landete Vettel im Autodrom  von Sotschi auf dem enttäuschenden elften Platz und verpasste sogar  das Q3. Aufgrund einer Strafe für McLaren-Fahrer Kevin Magnussen rückt Vettel aber noch auf Rang zehn nach vorne. Erneut musste sich der Heppenheimer dem jüngeren Ricciardo geschlagen geben, der es auf  Rang sieben schaffte, wegen der Magnussen-Strafe allerdings von  Position sechs starten darf. Vettel, der 2015 wahrscheinlich zu Ferrari wechselt, hat in dieser Saison noch kein Rennen gewonnen, Ricciardo bereits drei.

"Wir waren einen Schritt zu aggressiv und haben uns da etwas  verschätzt. Das wird jetzt im Rennen schwer für uns, aber wir wollen  auf jeden Fall viele Punkte mitnehmen", sagte Vettel, der zugab: "Wir hatten uns schon ein bisschen mehr erhofft." Rosberg hatte derweil erneut das Nachsehen gegen Hamilton. Schon in den freien Trainingseinheiten war Hamilton schneller als der Sohn des Ex-Weltmeisters Keke Rosberg. Am Freitag hatte diesem das  falsche Setup an seinem Auto noch einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht, nun reichte auch die fahrerische Leistung nicht aus. "Ich glaube daran", hatte Rosberg angesprochen auf seine WM-Chancen gesagt.

Hülkenberg wird bestraft

Dritter hinter den Silberpfeilen wurde etwas überraschend der  starke Valtteri Bottas (Finnland/1:38,920) im Williams. Nico  Hülkenberg (Emmerich/1:40,058) qualifizierte sich im Force India für  Rang 12, der Rheinländer wird aufgrund eines unerlaubten  Getriebewechsels allerdings um fünf Startplätze zurückversetzt und  geht als 17. ins Rennen. Nutznießer ist auch Sauber-Pilot Adrian Sutil (Gräfelfing/1:40,984), der dadurch von Position 15 auf Rang 14 vorrückt.

Bei perfekten Bedingungen mit strahlendem Sonnenschein und  Temperaturen von 22 Grad drückte das Schicksal des in der Vorwoche schwer verunglückten Marussia-Piloten Jules Bianchi weiter auf die  Stimmung. Alle Fahrer gingen am Schwarzen Meer mit Grußbotschaften an Helm oder Auto auf die Jagd nach der Bestzeit. Bianchis Marussia-Team verzichtete auf den Einsatz eines zweites Autos und schickte lediglich Max Chilton auf die Strecke. "Wir sind in Gedanken voll und ganz bei Jules, auch wenn wir hier einen Job zu machen haben", sagte Rosberg.

Ungeachtet der Tragik um Bianchi wird sich Mercedes in Sotschi  wohl vorzeitig die Konstrukteurs-WM sichern und damit endgültig die Dominanz von Vettels (Noch-)Rennstall Red Bull beenden. Nach vier  Fahrer- und vier Mannschaftstiteln seit 2010 werden beide Trophäen in diesem Jahr zu den beeindruckend dominanten Silberpfeilen gehen. Mit 190 Punkten Rückstand hat Red Bull nur noch theoretische Chancen, schon ein einfacher Sieg würde Mercedes am Sonntag für die Entscheidung ausreichen.

"Wir wussten, dass es schwierig wird. Wir hatten uns schon ein bisschen mehr erwartet, aber das kam nicht zustande", sagte Vettel bei Sky, der mit Abstimmungsproblemen kämpfte und bereits zum vierten Mal in dieser Saison im Q2 scheiterte. Sein Red-Bull-Kollege Daniel Ricciardo (Australien/1:39,635) rückte durch Magnussens Strafe auf den sechsten Platz vor.

Quelle: ntv.de, vpe/sid

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