"Der ist komplett wahnsinnig" Hamilton gibt erneut den "Rambo"
12.06.2011, 20:40 Uhr
Schon in der fünften Runde geriet Lewis Hamilton mit Red-Bull-Pilot Mark Webber aneinander. Drei Runden später traf er auf McLaren-Teamkollege Jenson Button - es war das Rennende für Hamilton.
(Foto: REUTERS)
McLaren-Pilot Lewis Hamilton macht beim Großen Preis von Kanada da weiter, wo er in Monaco aufgehört hat: Er rammt seine Rivalen, auch seinen Teamkollegen Jenson Button. RTL-Experte Niki Lauda platzt der Kragen: "Was Hamilton da aufführt, geht über alle Grenzen hinaus."
Nach einem erneuten "Rambo-Anfall" ist Ex-Weltmeister Lewis Hamilton im Formel-1-Rennen von Montreal frühzeitig ausgeschieden. Der Brite, vor dem Start WM-Zweiter hinter Sebastian Vettel, kollidierte wenige Sekunden nach dem fliegenden Start direkt mit Vettels Teamkollegen Mark Webber. Während die Untersuchung der Rennkommission noch lief, rammte Hamilton seinen eigenen Stallrivalen Jenson Button, schied aus und verursachte schon nach neun Runden eine Safety-Car-Phase.
Die Krönung: Während Button entsetzt über den Boxenfunk rief "Was macht der denn da?", versuchte Hamilton mit dem zerstörten Auto noch in die Box zu fahren. Nach dem Aus wurde der Brite von der Rennkommission im "Fall Webber" frei gesprochen, für den Crash mit Button und für zu schnelles Fahren unter Safety-Car-Bedingungen drohte ihm aber dennoch Ungemach.
"Was Hamilton da aufführt, geht über alle Grenzen hinaus. Der ist komplett wahnsinnig", sagte der dreimalige Weltmeister Niki Lauda als RTL-Experte: "Wenn die FIA ihn jetzt nicht bestraft, verstehe ich die Welt nicht mehr. Irgendwo hört der Spaß auf. So kann man nicht fahren, da kann es Tote geben."
Webber fehlt jegliches Verständnis
Auch im Red-Bull-Team wurde Hamilton nach dem Crash mit Webber heftig kritisiert. "Er scheint in keiner guten Situation zu sein. Er versucht es zu stark und übertreibt ein bisschen. Vielleicht braucht er einfach ein bisschen Abstand", sagte Teamchef Christian Horner. Webber erklärte: "Ich wollte ihm etwas Raum machen, aber das war nicht genug für ihn. Da macht er so früh schon solche Geschichten, da fragst du dich, warum wartet der nicht noch drei, vier Kurven."
Bereits beim letzten Rennen in Monte Carlo hatte Hamilton für Aufsehen gesorgt, als er gleich drei Rivalen gerammt und anschließend noch Verschwörungstheorien geäußert hatte ("Vielleicht weil ich schwarz bin"). Durch mehrere Entschuldigungen und einen Brief an den Motorsport-Weltverband war der McLaren-Pilot einer nachträglichen Strafe entgangen. Punkte brachte ihm das in Montreal dennoch nicht ein. Stattdessen fiel er nach seiner selbstverschuldeten Nullnummer von WM-Rang zwei auf Platz vier zurück. Sein Abstand auf den in Montreal zweitplatzierten WM-Spitzenreiter Vettel wuchs auf 76 Punkte.
Quelle: ntv.de, sid