Schumacher wieder mit Trainingscrash Hamilton hängt alle ab
27.07.2012, 15:53 Uhr
In Sachen Demolieren dominiert Michael Schumacher die Formel 1 im Moment.
(Foto: dpa)
Erneuter Crash von Michael Schumacher und noch eine Menge Arbeit für Sebastian Vettel: Die deutschen Formel-1-Stars erwischen in Budapest einen ausgesprochen mäßigen Start ins Rennwochenende. Ausgesprochen gut unterwegs ist McLaren-Pilot Lewis Hamilton.
Sebastian Vettel ließ am Eröffnungstag der Spiele auch im fernen Budapest das olympische Motto walten, bei Kumpel Michael Schumacher reichte es in der letzten halben Stunde nicht mal dafür. Der einst als Regen-Gott verschriene Rekordweltmeister der Formel 1 kam gut 30 Minuten vor Ende des zweiten Trainings auf nasser Strecke vom Kurs ab und demolierte die Front seines Mercedes in den Reifenstapeln. Nach Platz sechs im ersten Training tauchte er am Nachmittag als Zehnter auf. Erst vor einer Woche auf dem Hockenheimring hatte Schumacher ebenfalls im Nassen seinen Silberpfeil nach einer Unachtsamkeit am Steuer geschrottet.
"Michael ist okay, das Auto nicht", teilte Mercedes nach dem Zwischenfall auf da schon feuchter Strecke mit. So groß wie nach dem Trainings-Unfall in der Vorwoche sind die Schäden am Silberpfeil jedoch nicht.
Vettel fährt sich langsam warm
Für Vettel verlief das Warm- und Einfahren für den letzten Saisonlauf vor der vierwöchigen Sommerpause derweil nach dem Motto: "Dabeisein ist alles". In der ersten eineinhalbstündigen Einheit musste sich der Titelverteidiger in seinem Red Bull mit Rang 15 begnügen. Der Rückstand auf die Bestzeit: 1,787 Sekunden. Im zweiten Durchgang, bei dem eine gute halbe Stunde vor Schluss ein heftiger Regenschauer niederprasselte, schaffte Vettel nicht mehr als Platz acht. Diesmal trennten ihn 0,829 Sekunden vom Schnellsten.
Und der hieß in beiden Trainingseinheiten Lewis Hamilton. Der Brite benötigte am Morgen für seine besten Runde auf dem 4,381 Kilometer langen Hungaroring im McLaren 1:22,821 Minuten. Am Nachmittag unterbot der zweimalige Ungarn-Sieger und Weltmeister von 2008 die Zeit noch mal um fast eine Sekunde und wurde bei 1:21,995 Sekunden gestoppt. Hamilton, Fünfter der WM-Wertung mit bereits 62 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Fernando Alonso, blieb als einziger Pilot unter 1:22 Minuten.
Räikkönen stark, Alonso ordentlich
Die zweitschnellste Runde gelang Kimi Räikkönen. Der finnische Weltmeister von 2007 lag in der Endabrechnung 0,185 Sekunden hinter Hamilton. Im WM-Klassement liegt Räikkönen in seinem Lotus nach Rang drei zuletzt auf dem Hockenheimring als Vierter noch zwölf Punkte hinter Vettel, der auf 110 Zähler kommt. Teamkollege Mark Webber hat 120. Alonso ist mit 154 schon leicht enteilt.
Im Training belegte der Spanier, der als einziger in der bisherigen Saison schon dreimal gewinnen konnte, den dritten Platz am Morgen hinter Hamilton und dessen Teamkollege Jenson Button. Am Nachmittag wurde Alonso Fünfter. Ist er am Sonntag (14.00 Uhr RTL und n-tv.de Liveticker) aber Erster, hätte er gleich doppelten Grund zu feiern: Alonso könnte dann an seinem 31. Geburtstag auf seinen 31. Grand-Prix-Sieg anstoßen - der erste gelang ihm vor neun Jahren ebenfalls in Budapest.
Für die beste deutsche Platzierung im Training, das vorrangig der Einstellung der Autos auf das Wochenende mit der Qualifikation am Samstag und dem Rennen am Sonntag dient, sorgte Nico Rosberg. Der Wiesbadener wurde im ersten Durchgang in seinem Mercedes Vierter. Am Nachmittag reihte sich Rosberg auf Rang elf und damit sogar noch einen hinter Schumacher ein. Landsmann Nico Hülkenberg wurde bei seinem einzigen Einsatz im Force India im zweiten Training 13., Timo Glock im Marussia 22. und 21..
Quelle: ntv.de, dpa/sid