Formel1

Vettel erobert WM-Führung Herbstmeister mit Hattrick-Chance

Rückkehr an die Spitze: Vettel siegt in Südkorea.

Rückkehr an die Spitze: Vettel siegt in Südkorea.

(Foto: REUTERS)

Mit einem Freudenschrei stürmt Sebastian Vettel an die Spitze der WM-Tabelle. Nach einem blitzsauberen Rennen in Südkorea hat der Weltmeister nun wieder alle Chancen, seinen Titel zu verteidigen. Sein schärfster Rivale Alonso kommt nur auf Rang drei. Rekordweltmeister Schumacher ging vier Rennen vor seiner Rennfahrer-Rente erneut leer aus.

Fahrerwertung

Die Top-6 nach 16 von 20 Rennen

Vettel:          215 Punkte
Alonso:        209 Punkte
Räikkönen:  167 Punkte
Hamilton:     153 Punkte
Webber:      152 Punkte
Button:        131 Punkte

Nächstes Rennen: Indien, 28. Oktober

"Wooohooo, yes", brüllte Sebastian Vettel nach der Zieldurchfahrt in den Boxenfunk. Er hatte auch allen Grund dazu: Mit dem dritten Sieg in Serie hat der Titelverteidiger nach fünf Monaten die Führung in der Formel-1-WM zurückerobert. Der Red-Bull-Pilot fuhr am Sonntag zu einem ungefährdeten Erfolg beim Großen Preis von Südkorea und machte damit einen weiteren Schritt in Richtung Titel-Hattrick. Sein von der Pole Position gestarteter Teamkollege Mark Webber wurde Zweiter, der bisherige WM-Spitzenreiter Fernando Alonso kam als Dritter ins Ziel. Vier Rennen vor Saisonende hat Vettel nun sechs Punkte Vorsprung auf Alonso.

Zuletzt hatte der 25-Jährige die WM nach dem Grand Prix in Spanien angeführt, danach war Alonso davongezogen. Doch dank einer Technikoffensive startete Vettel eine furiose Aufholjagd, die er nun mit der blitzsauberen Siegesserie im Herbst und der Maximalausbeute von 75 Punkten in drei Rennen krönte. Nur ganz zum Ende des 16. WM-Laufs musste der Deutsche noch einmal zittern, als seine Reifen plötzlich stark abbauten. Doch er rettete den Sieg und erhielt ein dickes Lob von Teamchef Christian Horner: "Brillant, Seb. Fantastische Fahrt."

Hülkenberg punktet, Mercedes nicht

Zweitbester Deutscher bei einem weitgehend ereignislosen Rennen in der südkoreanischen Einöde war Nico Hülkenberg. Der Force-India-Pilot aus Emmerich sicherte sich mit einer beherzten Fahrt den sechsten Platz. Dagegen blieb Mercedes wie schon eine Woche zuvor in Japan ohne Zähler. Rekordchampion Michael Schumacher kam nicht über Rang 13 hinaus. Für Nico Rosberg war das Rennen im zweiten Silberpfeil schon nach wenigen Kilometern beendet, nachdem er unverschuldet mit dem Sauber von Kamui Kobayashi kollidiert war. Timo Glock kam im Marussia als 18. ins Ziel.

Die Enttäuschung über die hauchdünn verpasste Pole Position wich bei Vettel schon nach wenigen Metern. Bereits in der ersten Kurve zog er an seinem Teamgefährten Webber vorbei, der fair Platz ließ. Der als Vierter ins Rennen gegangene Alonso schnappte sich Lewis Hamilton und setzte sich hinter das Red-Bull-Duo.

Bruchpilot Kobayashi

Kobayashi schießt Button ab.

Kobayashi schießt Button ab.

(Foto: REUTERS)

Dahinter sorgte Sauber-Pilot Kamui Kobayashi für Aufregung. Zunächst berührte er mit seinem Auto den Mercedes von Nico Rosberg, dann krachte er in den McLaren von Jenson Button. "Ich war auf der letzten Rille. Dass mich da noch einer von hinten trifft, hat mich schon überrascht", sagte Rosberg. Der Wiesbadener musste seinen beschädigten Silberpfeil kurz darauf abstellen. Auch für Button war das Rennen mit einer gebrochenen Rad-Aufhängung vorbei. Der Japaner Kobayashi musste mit einer Durchfahrtstrafe büßen.

An der Spitze setzte sich Vettel mit einer Serie schneller Runden ab. Spannend waren vor allem die Positionskämpfe im Mittelfeld. Dann begann die erste Phase der Boxenstopps, die aber ohne große Auswirkungen blieb.

Hamilton kämpft mit den Reifen

Zur Rennmitte klagte Hamilton zunehmend über technische Probleme mit seinem McLaren. Der Brite musste zunächst Platz vier an Ferrari-Fahrer Felipe Massa abgeben, dann lieferte er sich ein packendes Rad-an-Rad-Duell mit Lotus-Pilot Kimi Räikkönen. In Runde 27 musste Hamilton schon zum zweiten Mal neue Reifen aufziehen lassen, später folgte noch ein dritter Stopp. Die ohnehin geringen WM-Chancen des Gesamtvierten schrumpften mit Platz zehn damit noch weiter.

Teamleitung bremst übermütigen Vettel

Vettel hingegen kontrollierte vorn das Geschehen mit mehr als acht Sekunden Vorsprung auf Verfolger Webber. Der Australier behauptete seinen zweiten Platz auch nach dem letzten Boxenstopp. Das beste Manöver des Rennens lieferte indes Hülkenberg, als er in Runde 40 an Hamilton und Lotus-Pilot Romain Grosjean vorbeizog.

Die Spitze hatte sich da schon auf Ergebnissicherung verlegt. Von der Red-Bull-Box bekam Vettel die klare Ansage, nicht schon wieder zu viel für die schnellste Rennrunde zu riskieren. "Achte auf deine Reifen, sei vorsichtig", funkte der Kommandostand immer wieder. In den Schlussrunden wurden die Mienen der Chefs immer banger, doch es reichte.

Quelle: ntv.de, dpa

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