Horror-Abschied für Hamilton Hülkenberg überrascht mit Top-Quali - wird aber bestraft
07.12.2024, 16:35 Uhr
Hülkenberg kam auf Platz vier ein.
(Foto: AP)
Die Ausgangslage könnte nicht perfekter sein: McLaren sammelt großes Selbstvertrauen auf dem Weg zum Weltmeister-Titel. Lando Norris und Oscar Piastri hängen beim Qualifying in Abu Dhabi die Konkurrenz ab. Auch Nico Hülkenberg brilliert - muss aber verspätet einen Dämpfer hinnehmen.
Matchball für McLaren: Formel-1-Pilot Lando Norris hat sich die letzte Pole-Position der Saison gesichert und seinem Rennstall den Weg zum ersten Titel in der Team-WM seit 26 Jahren geebnet. Der Brite brannte in Abu Dhabi in 1:22,595 Minuten die schnellste Runde in den Asphalt. Teamkollege Oscar Piastri aus Australien musste sich um knapp zwei Zehntel geschlagen geben und machte die erste Startreihe für McLaren perfekt. "Die erste Reihe ist für das Team traumhaft. Hoffentlich geht es morgen so weiter", jubelte er.
Dritter wurde Ferraris Carlos Sainz aus Spanien - dennoch lief es für McLarens Konkurrenten nicht nach Plan. Dahinter überraschte Nico Hülkenberg in seinem Haas mit einem herausragenden vierten Platz - der wurde später aber einkassiert.
Weil Ferrari-Star Charles Leclerc in Q2 auf seiner schnellen Runde in Kurve eins Zentimeter abseits der Strecke unterwegs war, wurde seine Zeit gestrichen. Der Monegasse fiel im Klassement auf Rang 14 zurück, kassierte für das Rennen am Sonntag (14 Uhr/Sky und im ntv.de-Liveticker) wegen einer neuen Batterie allerdings zudem eine Zehn-Plätze-Strafe - startet also als Letzter. Sainz, der nach dem Rennen die Scuderia verlässt, konnte immerhin leicht den Anschluss halten. Platz fünf ging an Weltmeister Max Verstappen in seinem Red Bull.
Hamilton scheitert in Q1
Rekord-Champion Lewis Hamilton erlebte indes ein Horror-Qualifying. Ausgerechnet an seinem letzten Rennwochenende für Mercedes schied er schon im Q1 aus. Hamilton war als einer der Letzten am Ende von Q1 rausgeschickt worden, kollidierte dann unglücklich mit einem auf der Strecke liegenden Poller und konnte sich nicht verbessern. "Unglaublich, unglaublich unangenehm. Darf in einem Weltklasse-Team wie bei uns nicht passieren", schimpfte Teamchef Toto Wolff. Das Team habe "Lewis hängen lassen" und ein "würdiger Abschied" werde am Rennsonntag "nicht gelingen". "Ich bin so wütend, es ist eine Schande, ihn so zu verabschieden", schimpfte er bei Sky, der Fehler liege eindeutig beim Team: "Es ist unentschuldbar. Lewis' letztes Rennen bei uns, und wir machen einen auf schlau."
Auch Hamilton selbst konnte sein Unglück kaum fassen. "Ich bin so weit hinten. Ich dachte, ich würde ums Podium kämpfen und muss jetzt hoffen, überhaupt in die Punkte zu fahren", sagte er. Er wollte seinem Team aber keine Schuld geben: "Ich habe das voll vermasselt, Jungs" und "das war richtig schlecht", funkte Hamilton. Nach zwölf Jahren und sechs WM-Titeln ist für den 39-Jährigen nach dem Grand Prix bei Mercedes Schluss - Erzfeind Ferrari ist Hamiltons künftiger Arbeitgeber.
Hülkenberg brillierte hingegen in seinem letzten Qualifying für sein Team. Ab 2025 geht er für Sauber bzw. Audi an den Start. Wie die Rennkommissare mitteilten, verstieß der Haas-Pilot aus dem Rheinland aber gegen eine Regel und wird deswegen um drei Plätze nach hinten strafversetzt. Damit startet der 37-Jährige nur noch von Rang sieben. Hülkenberg hatte bei der Ausfahrt aus der Boxengasse verbotenerweise zwei andere Autos überholt. Er sah sich zu dem Schritt gezwungen, da er am Ende sonst womöglich keine schnelle Runde mehr hätte fahren können, erklärte er. Für den einzigen deutschen Fahrer in der Motorsport-Königsklasse wäre Rang vier sein bestes Saisonergebnis in der Qualifikation gewesen.
Beim französischen Rennstall lief es lediglich für Pierre Gasly nach Plan. Der Franzose setzte die sechstschnellste Zeit. Teamkollege und Grand-Prix-Debütant Jack Doohan (Australien) wurde Letzter. In der Konstrukteurswertung liegt der französische Rennstall fünf Punkte vor Haas.
Quelle: ntv.de, ara/sid