"Was ist passiert?" Massa aus Koma erwacht
28.07.2009, 10:22 Uhr"Was ist passiert, warum bin ich hier?", hat der schwer verunglückte Formel-1-Pilot Felipe Massa den diensthabenden Arzt im Budapester AEK-Krankenhaus gefragt. Dies berichtete "La Gazzetta dello Sport".
Auch seinen Bruder Eduardo soll der 28-jährige Brasilianer, der am Samstag bei der Qualifikation zum Großen Preis von Ungarn einen Unfall gehabt hatte, gefragt haben: "Was mache ich hier im Krankenhaus?" Erinnern kann sich Massa demnach nicht an den Unfall auf dem Hungaroring, bei dem ihn eine Metallspirale am Kopf getroffen hatte. Anschließend war der Südamerikaner mit seinem Ferrari mit rund 190 km/h frontal in die Reifenstapel gekracht.
Am Montagnachmittag war Massa aus dem künstlichen Koma erwacht. "Wir müssen Gott danken, der ihn aus einer Situation gerettet hat, die fatal hätte enden können", wurde Massas Ehefrau Rafaela zitiert. "Jetzt geht es ihm gut und er wird sicher wieder seinen roten Rennwagen auf allen Pisten der Welt fahren", sagte sie. Massa macht nach Angaben seines Arztes erhebliche Fortschritte bei seiner Genesung. Der Mediziner Dino Altmann glaubt sogar, dass der 28 Jahre alte Formel-1-Pilot innerhalb einer Woche nach Hause könne, wenngleich eine Aussage auch schwierig sei.
Bei einer Pressekonferenz im AEK-Krankenhaus hatte der behandelnde Chirurg Dr. Lajos Zsiros ebenfalls Hoffnung gemacht. Der in Monaco wohnhafte Ferrari-Piloten aus Sao Paulo habe kein Fieber mehr, auch wird Massa nicht mehr künstlich beatmet. Auch Ferrari sprach von einer weiteren Bestätigung der ermutigenden Signale, nachdem alle Tests der ungarischen Mediziner negativ ausgefallen waren.
Genaue Diagnose steht noch aus
Was Massas Augenverletzung betrifft, erklärten die Ärzte, dass eine genaue Diagnose noch abzuwarten bleibe. Der medizinische Krankenhaus-Direktor Peter Bazso erklärte Medienberichten zufolge, dass es tatsächlich zu früh sei, um zu sagen, ob eine Schädigung vorliege. Am Montag war erklärt worden, dass der linke Sehnerv Massa leicht beschädigt sei. Massa könne das betroffene linke Auge aber noch immer nicht öffnen. Bazso: "Wir können weder eine positive noch eine negative Antwort geben."
Spekuliert wird, dass Massa möglicherweise zunächst von Budapest nach Paris in die Klinik des Mediziners Gérard Saillant verlegt werden könnte. Saillant behandelte bereits Massas ehemaligen Teamkollegen Michael Schumacher, der vor allem in italienischen Medien als Ersatz für den Brasilianer gefordert wird. Schumacher wolle sich in den nächsten Tagen nicht dazu äußern, hatte seine Sprecherin Sabine Kehm erklärt.
Quelle: ntv.de, dpa/sid