Für die kommende Formel-1-Saison Mercedes will Nico Rosberg
08.09.2009, 15:11 UhrNico Rosberg steht auf dem Wunschzettel bei McLaren-Mercedes für die kommende Formel-1-Saison ganz weit oben. "Nico ist eine Option, ein Kandidat, mit dem man spricht", bestätigte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug das starke Interesse des britisch-schwäbischen Rennstalls an dem Williams-Piloten aus Wiesbaden.
"Es ist klar, dass ein Mann wie Rosberg bei vielen Teams auf dem Zettel steht, auch bei uns." Das Team habe aber noch keine Entscheidung getroffen, dass ein Fahrer gehen müsse, versicherte Haug am Dienstag bei einer Telefonkonferenz. Es gilt als sicher, dass der Finne Heikki Kovalainen sein Cockpit räumen müsste, wenn Rosberg zu den Silbernen wechseln sollte. Weltmeister Lewis Hamilton ist eine feste Größe.
Rosberg selbst hatte schon vor mehreren Wochen betont, dass McLaren-Mercedes eine interessante Option für ihn sei. Andererseits schloss der Sohn von Ex-Weltmeister Keke Rosberg auch ein Bleiben bei Williams nicht aus. Haug lobte nun den 24 Jahre alten Blondschopf: "Nico fährt eine starke Saison. Es ist beeindruckend, dass er alle Punkte für Williams geholt hat." Er wolle das aber nicht als Vertragsangebot verstanden wissen. "Vielleicht fällt die Entscheidung bis zum Saisonende."
Drei statt wie bislang zwei Kundenteams
Vieles spricht dafür, dass Mercedes 2010 drei statt wie bislang zwei Kundenteams (BrawnGP und Force India) mit Motoren ausrüstet. "Das ist das Limit", erklärte Haug. Seit langem ist bekannt, dass Red Bull mit Titelkandidat Sebastian Vettel (Heppenheim) statt auf den Renault künftig lieber auf schwäbische Wertarbeit setzen möchte. Der Mercedes gilt als bestes Triebwerk in der Formel 1, wofür auch acht Siege mit BrawnGP (7) und McLaren (1) in den bislang absolvierten zwölf Grand Prix sprechen. Haug bezeichnete es jedoch als "Märchen", dass das Modell FO 108W "30 PS mehr habe und pro Runde drei Zehntel schneller sei als die Konkurrenz".
Haug bat dafür um Verständnis, dass der Stuttgarter Konzern "noch keine Namen nennen" könne. Ursprünglich wollte Mercedes seine künftigen Kunden bis zum Großen Preis von Italien an diesem Wochenende benennen. "Wir stehen aber weder bei der Motoren- noch bei der Fahrerfrage unter Zeitdruck", sagte er. Von der Kapazität her sei die Aufstockung kein Problem, da selbst für vier Rennställe nur die Hälfte der Motoren wie vor zwei Jahren gebaut werden müsse. Zudem verdient Mercedes durch die Belieferung ein paar Millionen Euro.
Zu Gerüchten, Mercedes wolle bei seinem Kunden BrawnGP mit WM- Spitzenreiter Jenson Button (Großbritannien) und dem Gesamtdritten Rubens Barrichello (Brasilien) als Fahrern finanziell einsteigen, sagte Haug: "Bei unserer Kooperation mit mehreren Formel-1-Teams kommt es auch zu mehreren Spekulationen. Wir bitten um Verständnis dafür, dass unser Haus Spekulationen grundsätzlich nicht kommentieren kann." Fakt sei, dass die Stuttgarter "langfristige Verträge mit Partner McLaren, mit dem wir mit Lewis Hamilton den aktuellen Formel 1-Weltmeister stellen", habe.
Quelle: ntv.de, Elmar Dreher, dpa