Formel1

Alles nur Gerüchte in der Formel 1? Mercedes will Schumacher opfern

Die Spekulationen um die Zukunft von Michael Schumacher reißen nicht ab.

Die Spekulationen um die Zukunft von Michael Schumacher reißen nicht ab.

(Foto: REUTERS)

Schickt Lewis Hamilton Rekord-Weltmeister Michael Schumacher in Rente? Angeblich ist Mercedes inzwischen gewillt, Rekordchampion Schumacher zu "opfern". Oder kann Schumacher doch selbst entscheiden, ob er 2013 und 2014 noch weiterfährt? Die Gerüchte blühen.

Beharrlich halten sich die Spekulationen, Lewis Hamilton werde in der kommenden Saison das Cockpit von Michael Schumachers im Silberpfeil übernehmen. Angeheizt wurde das Gerücht schon vor zwei Wochen in Monza, als der ehemalige Teamchef Eddie Jordan dem englischen Sender BBC sagte: "Ich glaube, dass Hamilton und Mercedes sich schon einig sind. Der Deal könnte kurz bevorstehen." Jordan versicherte, er könne bestätigen, dass sich Hamiltons "Leute mit Mercedes getroffen haben".

Blockt Fragen zu seiner Zukunft genervt ab: Lewis Hamilton.

Blockt Fragen zu seiner Zukunft genervt ab: Lewis Hamilton.

(Foto: AP)

Nun befeuert die "Bild"-Zeitung die Spekulationen. Schumachers Chancen auf ein Cockpit bei Mercedes sinken, berichtet das Blatt. Demnach würden die Silberpfeile Schumacher schweren Herzens opfern, falls sie McLaren-Superstar Lewis Hamilton bekommen. Angeblich liefen bereits harte Vertragsverhandlungen.

Derweil kokettierte Teamchef Peter Sauber mit einer Verpflichtung von Michael Schumacher und bereicherte die Diskussionen um die Zukunft Schumachers damit um eine weitere Anekdote. "Ich würde ihn sofort nehmen", sagte der Schweizer zu auto, motor und sport. Ebenso schmunzelnd sagte er dem Blatt: "Ich glaube, viele Teams wären bereit, mit Michael zu sprechen."

Verhandelt hat Sauber mit Schumacher, den er einst im Junior-Team von Sauber-Mercedes betreute und dem er durch die Zahlung von 150.000 Pfund den ersten Start in Spa ermöglichte, offenbar noch nicht. Ernst werden könnte das Thema sicher erst, wenn Schumacher von sich aus auf seinen einstigen Förderer zukäme.

Mercedes in der Krise

Für Mercedes gibt es derzeit wenig Grund zur Freude. Der Rückstand auf Spitzenreiter Red Bull beträgt bereits 146 WM-Punkte, dabei hatte in dieser Saison alles besser werden sollen. "Mercedes muss sich 2012 leistungsmäßig unter den drei Top Teams etablieren, alles andere wäre ein Versagen", hatte Teamchef Ross Brawn nach den ersten Saisonrennen dem Magazin "Autosport" gesagt.

Ein Blick auf die WM-Wertung zeigt allerdings, dass die Realität anders aussieht. Neben Red Bull, McLaren und Ferrari ist auch noch Lotus vorbeigezogen. Nach drei vierten Plätzen ist in diesem Jahr nicht einmal Rang fünf in der Konstrukteurs-Wertung sicher – es droht neben dem Verlust von Bonuszahlungen in Millionenhöhe das schlechteste Abschneiden seit dem Wiedereinstieg in die Formel 1 vor knapp drei Jahren.

Schumacher, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, soll Medienberichten zufolge über ein Arbeitspapier mit einer einseitigen Option für 2013 und 2014 verfügen, das ihm ein jährliches Einkommen von 25 Millionen Euro bescheren würde. Sollte also, McLaren-Fahrer Lewis Hamilton zu Mercedes wechseln und Schumacher gleichzeitig seine Option ziehen, hätte Mercedes plötzlich einen Fahrer zu viel, denn auch Nico Rosbergs Vertrag läuft noch bis 2014.

Schumacher reagierte auf die Frage nach seiner Zukunft eher amüsiert. "Ich finde die Frage immer wieder lustig. Bei mir gibt es nichts Neues. Immer in Monza beginnt die silly season", wies der Mercedes-Pilot aus Kerpen darauf hin, dass sich von da an das Fahrer-Karussell traditionsgemäß schneller dreht. Er bedauere etwas, dass er den Oktober als Zeitpunkt für die Bekanntgabe seiner Entscheidung genannt habe. "Das war der logische Zeitpunkt für uns", sagte er. Ansonsten gebe es von ihm kein Statement mehr zu dieser Angelegenheit.

Quelle: ntv.de, dsi/sid/dpa

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