Kevlar statt Stahl Neue Reifen fürs Deutschland-Rennen
02.07.2013, 09:46 Uhr
Für die letzten Tests hatte es eine Abmahnung gegeben.
(Foto: AP)
Das Reifen-Chaos von Silverstone hat offenbar Konsequenzen. Demnach darf Pirelli die Reifen, die schon für das Rennen in Kanada gedacht waren, nun für den Nürburgring verwenden.
Exklusiv-Ausrüster Pirelli will einem Medienbericht zufolge beim Deutschland-Rennen der Formel 1 überarbeitete Reifen einsetzen. Dabei soll ein Stahlband in der Innenschulter der Reifen wieder durch Kevlar ersetzt werden, berichtet der britische "Telegraph". Diese Änderung hatte Pirelli eigentlich schon für den Großen Preis von Kanada vor rund einem Monat vorgesehen.
Die Einführung der überarbeiteten Reifen war aber gescheitert, weil die Teams sich damals nicht einigen konnten. Nach dem Reifen-Alptraum am Sonntag in Silverstone soll auf Geheiß des Automobil-Weltverbandes ein einstimmiges Votum nicht mehr notwendig sein.
Das Stahlband heizt sich mehr auf als Kevlar. Die Temperaturen übertragen sich auf die Lauffläche der Reifen, wodurch es zur sogenannten Delaminierung kommt. Dabei löst sich die Gummifläche. Ob dies der Grund für die geplatzten Reifen beim Großen Preis von Großbritannien war, blieb zunächst unklar.
Pirelli suchte am Tag nach gefährlichen Reifen-Desaster nach den Ursachen. Am Mittwoch soll es auf dem Nürburgring zu einem Notfall-Meeting kommen. Die Fahrer schlossen einen Boykott nicht aus, sollte sich nichts ändern.
Quelle: ntv.de, dpa