"Ich wünsche viel Erfolg" Ralf Schumacher äußert sich zu Bauernprotesten
08.01.2024, 16:21 Uhr
Ralf Schumacher äußert sich immer mal wieder politisch.
(Foto: IMAGO/Beautiful Sports)
Als TV-Experte reist Ralf Schumacher mit der Formel 1 um die Welt, behält dabei aber stets das Geschehen in Deutschland im Blick. Auf Instagram bezieht der 48-Jährige Position zu den Bauernprotesten, die sich über ganz Deutschland erstrecken. Seine Follower äußern Zustimmung, aber auch Kritik.
Wer Ralf Schumacher auf Instagram folgt, bekommt dort zumeist Einblicke in das Arbeitsleben des ehemaligen Formel-1-Fahrers. Der sechsfache Grand-Prix-Sieger ist inzwischen bei Sky als TV-Experte im Einsatz und begleitet die Motorsport-Königsklasse auf ihren Stationen überall auf der Welt. Von Barcelona über Silverstone und Katar bis nach São Paulo und Las Vegas: Schumacher ist vor Ort und teilt nicht nur Fotos und Videos, sondern auch seine ganz persönlichen Eindrücke. Dabei verliert der 48-Jährige aber auch das Geschehen in seinem Geburtsland nicht aus den Augen. Denn der jüngste Post dreht sich um die Bauernproteste, die Schumacher augenscheinlich gutheißt.
"Ich wünsche den Bauern viel Erfolg", schreibt er und verbindet dies mit der Hoffnung, "dass unsere Regierung zur Vernunft kommt." Denn "die Landwirtschaft ist extrem wichtig für unser Land und das sollte der Allgemeinheit auch was wert sein", findet Schumacher, der von 1997 bis 2007 für Jordan, Williams und Toyota in 180 Formel-1-Rennen an den Start gegangen war. Dazu stellt er das Bild eines Traktors mit Kennzeichen SHK, das zum thüringischen Saale-Holzland-Kreis gehört. Interessant ist an dem Bild aber vor allem das Protestschild vorn am Fahrzeug: "Bauernstärke ist Landesstärke".
Deutschlandweit haben sich Bauern, aber auch diverse andere Berufsgruppen, zu Protesten versammelt, die sich an (inzwischen teilweise aufgehobenen) Sparplänen der Bundesregierung entzündet hatten. Die Beweggründe der Teilnehmenden sind allerdings vielfältig, wobei sich mancherorts auch Rechte und Rechtsextreme darunter mischen in der Hoffnung, aus der Wut politisches Kapital zu schlagen. Am Rande einer zentralen Kundgebung am Brandenburger Tor etwa verteilen junge Männer Flugblätter einer Neonazi-Partei. Auch den Schumacher-Post auf Instagram kommentiert jemand mit den Worten "Deutschland wacht auf", die sonst zumeist aus eben jener Ecke zu hören sind.
Kommentatoren ziehen Vergleich zu Klimaprotesten
Ralf Schumacher indes ist absolut unverdächtig, sich mit derartigem Gedankengut gemein zu machen. In den Kommentaren zu seinem Beitrag gibt es aber eine Mischung aus Zustimmung und Ablehnung dazu, dass er die Proteste befürwortet, die an vielen Orten in Deutschland den Verkehr beeinträchtigten oder sogar gänzlich lahmlegten. "Also unsere Bauern in Österreich machen sich mehr Sorgen um den Klimawandel", schreibt einer und findet es "unglaublich, dass man das gutheißen kann." Ein anderer zieht "den Hut vor den Bauern", während sich ein dritter wundert: "Plötzlich sind alle so solidarisch mit den Bauern, dabei hat doch das Konsumverhalten der letzten 30 Jahre dafür gesorgt, dass Subventionen überhaupt in diesem Maße notwendig sind."
Ein weiterer Kommentator wirft Schumacher außerdem eine gewisse Doppelmoral vor. Er "verstehe den Unterschied in der jetzigen Debatte nicht. Warum werden die einen unterstützt und die anderen verteufelt?" Die einen sind dabei die Bauern, die anderen die Klimaprotestierenden unter anderem der Letzten Generation. Da würden Straßenblockaden als "Terror" eingestuft werden, während sie diesmal in Ordnung seien.
Auch Ralf Schumacher hatte diese Art der Proteste wiederholt kritisiert. Im Juli 2023 etwa schrieb er auf Instagram, dass er "hoffe, dass die hohen Strafen wirken und diese sinnlosen Proteste bald Geschichte sind", da "diese Menschen unseren Alltag behindern" würden. Zuvor hatte er im Juni ein Video einer Protestaktion der Letzten Generation mit oranger Farbe auf Sylt geteilt, verbunden mit der Forderung, "dass man endlich härter durchgreift". Luisa Neubauer, dem deutschen Gesicht von "Fridays For Future", warf er zudem vor, "diese Menschen noch ermutigt" zu haben. Im April hatte er außerdem ein Bild einer Ampel gepostet - mit den Worten, dass er sich frage, "was aus dem Sprichwort 'Zu viele Köche verderben den Brei' geworden ist". Eine politische Position, die viele Teilnehmenden der Bauernproteste teilen dürften.
Quelle: ntv.de, tsi