Formel1

Der RB10 bockt in Bahrain erneut Red-Bull-Krise bleibt Vettels Beifahrer

Sebastian Vettel kommt nicht in Fahrt.

Sebastian Vettel kommt nicht in Fahrt.

(Foto: AP)

Red Bull kann der Krise einfach nicht davonfahren. Immer wieder wird Weltmeister Sebastian Vettel von seinem Auto ausgebremst. Das frustriert, denn zu den technischen Problemen gesellt sich noch enormes Pech für Teamkollege Daniel Ricciardo.

Nach dem Qualifying saß Sebastian Vettel zerknirscht im Fahrerlager von Bahrain. Der Weltmeister musste schon wieder diese Sätze sprechen. Sätze, die er eigentlich aus seinem Repertoire hatte streichen wollen. Sätze wie: "Das Auto verhält sich nicht so, wie ich es mir wünsche." Oder: "Ich bin nicht glücklich mit dem Fortschritt." Oder: "Wir haben noch einen weiten Weg vor uns."

Im Training landete Vettel mit seinem Red Bull im Kiesbett.

Im Training landete Vettel mit seinem Red Bull im Kiesbett.

(Foto: AP)

Der Große Preis von Bahrain hatte für Red Bull eigentlich der nächste Schritt der Aufholjagd werden sollen, der nächste Lichtblick im Duell mit den dominanten Silberpfeilen von Mercedes. Stattdessen wurde schon das Qualifying zum Rückfall in schlimmste Zeiten, und eines wurde überdeutlich: Im Kampf mit Mercedes herrscht noch lange keine Waffengleichheit.

Nur der zehnte Startplatz sprang für Vettel heraus, wie schon beim Auftaktrennen in Australien machten Probleme mit der Motor-Software den neuen Boliden RB10 unfahrbar und ließen Vettel mit einem großen Nachteil ins Rennen starten. "Wir sind immer noch nicht da, wo wir sein wollen", sagte der 26-Jährige noch so einen ungeliebten Satz - und unerwarteten, denn dieser Rückschritt kam sogar für den Titelverteidiger überraschend.

Seit Vettels drittem Platz in Malaysia hatte alles danach ausgesehen, als sei Red Bull zurück in der Spur. Vettel selbst hatte diesen Eindruck gestützt. "Zur Zeit sieht es aus, als ob wir größere Schritte machen", hatte Vettel über den Wettlauf mit Mercedes gesagt: "Wenn wir das beibehalten, dann ist es eine Frage der Zeit, wann wir aufschließen."

Doch die Rückkehr der alten Probleme in der Wüste Bahrains zeigte, dass der Weltmeister-Rennstall wohl nur einen Zwischensprint eingelegt hatte. Während Mercedes schon im Qualifying scheinbar mühelos fast eine Sekunde vor dem ersten Verfolger lag, hatte Vettels Red-Bull-Crew nur mit sich selbst zu kämpfen.

Nur Vettels Bolide bockt

Auffällig war in den vergangenen Wochen allerdings, dass nur Vettels Bulle bockt - das Auto seines neuen Teamkollegen Daniel Ricciardo lieferte stets die erhoffte Leistung. Der Australier gehörte in jedem Rennen und Qualifying zu den ersten Verfolgern der Silberpfeile und stellte seinen prominenten Stallrivalen auf der Strecke damit einige Male in den Schatten.

In zwei von drei Qualifyings platzierte sich der 24-Jährige vor Vettel. Grund zur Freude eigentlich, "mit meiner Leistung bin ich auch sehr zufrieden", sagt Ricciardo - doch dem Sonnyboy machte stets Pech einen Strich durch die Rechnung. Nach seinem starken zweiten Platz in Australien wurde er wegen einer angeblichen Überschreitung des Spritfluss-Limits aus der Wertung genommen. Und als er in Malaysia auf Rang vier zusteuerte, kostete ihn ein schwerer Fehler der Boxencrew das gute Ergebnis.

Kein Fortschritt, aber ein Lichtblick

Das Missgeschick wurde zudem mit einer Zehn-Plätze-Strafe für den nächsten Grand Prix sanktioniert: Trotz der drittbesten Zeit im Qualifying damit nur Startplatz 13 für Ricciardo in Bahrain - und all diese Ärgernisse trafen den Australier, ohne dass er selbst einen einzigen Fehler gemacht hatte.

Aus den unterschiedlichsten Gründen verpasste es Red Bull daher zuletzt, Aufbruchsstimmung zu erzeugen. Doch immerhin eine äußerst positive Erkenntnis kann der Rennstall aus den ersten Läufen der Saison ziehen: Der Nachfolger von Vettels ungeliebtem Teamkollegen Mark Webber versteht sich nicht nur deutlich besser mit dem deutschen Weltmeister - er ist auch sportlich eine Bereicherung für Red Bull Racing.

Quelle: ntv.de, Thomas Weitekamp, sid

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