Formel1

"Verdammt viel Luft nach oben" Red Bulls Horner verliert die Geduld

"Neunzig Prozent der Probleme hängen mit der Software und damit zusammen, wie das ERS und der Verbrennungsmotor harmonieren": Christian Horner.

"Neunzig Prozent der Probleme hängen mit der Software und damit zusammen, wie das ERS und der Verbrennungsmotor harmonieren": Christian Horner.

(Foto: imago/LAT Photographic)

Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, liegt's an der Badehose. In der Formel 1 liegen die Dinge natürlich völlig anders. Christian Horner, seines Zeichens Chef von Sebastian Vettels Rennstall Red Bull, wettert gegen Motorenhersteller Renault.

Christian Horner hat die Probleme seines Red-Bull-Rennstalls beim ersten Saisonrennen der Formel 1 in Melbourne auf den Motorenhersteller Renault abgewälzt. Der Teamchef des Weltmeister-Rennstalls um Sebastian Vettel nimmt den Antriebspartner in die Pflicht und fordert zügige Verbesserungen vor dem Großen Preis von Malaysia am 30. März.

"Neunzig Prozent der Probleme hängen mit der Software und damit zusammen, wie das ERS und der Verbrennungsmotor harmonieren", führt Horner seine Gedanken im Gespräch mit autosport.com aus. Der RB10 werde von der Fachwelt als aerodynamisches Kunstwerk geadelt. Allerdings nütze das wenig, wenn auf der Geraden nicht der nötige Top-Speed vorhanden sei, um aus dem Windschatten heraus zu attackieren oder sich zu verteidigen.

Für alle Fahrer von Renault-betriebenen Boliden sei die Fahrbarkeit eingeschränkt worden. Das und die Schwierigkeit, das Drehmoment zu übertragen, hätten sich negativ auf die Höchstgeschwindigkeit ausgewirkt, fasst der Brite seine Analyse des Saisonauftakts zusammen. Verbunden damit schickt Horner eine klare Ansage in Richtung Viry-Chatillon, wo Renault an seinen Aggregaten arbeitet. "Da gibt es verdammt viel Luft nach oben."

Horner: Mercedes hat noch nicht mal alles ausgereizt

Der Rückstand auf Mercedes sei enorm hoch: "Ich würde ihn auf durchschnittlich eine Sekunde pro Runde schätzen. So viel müssen wir also finden." Und das, sagt Horner, sei nicht das Ende der Fahnenstange. Mercedes mit Nico Rosberg an der Spitze habe mit Hinblick auf Spritverbrauch und Reifenverschließ früh taktiert und deshalb gar nicht sein volles Leistungsvermögen abgerufen. "Sie haben sicher nicht alles ausgereizt, was sie im Moment in petto haben", gibt Horner zu bedenken.

Nicht zuletzt deshalb werden ihn die Aussagen aus dem Renault-Lager wohl nicht unbedingt fröhlich stimmen. "Insgesamt war das Abschneiden fifty-fifty. Es geht nur um Optimierung", hatte Remi Taffin, der Motorenchef der Franzosen, nach Melbourne gesagt. Und das obwohl nach der Disqualifikation Daniel Ricciardos nur die zwei Toro Rosso erste WM-Punkte mit einem Renault-Motor gesammelt hatten.

Laut Horner liegt das Renault-Problem darin, dass die Energierückgewinnung mit den neuen Antrieben wieder in die Verantwortung der Motorenhersteller gerückt sei. Renault habe als Hersteller wenig Erfahrung mit KERS gesammelt, da der damalige Teamchef Flavio Briatore das Energierückgewinnungssystem vom F1-Team und nicht vom Hersteller entwickeln ließ. Nun gebe es Schwierigkeiten mit ERS. Den Preis dafür würden die Teams zahlen.

Quelle: ntv.de, sport.de

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