Formel1

Mögliches Schumi-Comeback Rosberg: "Wird nicht einfach"

Mercedes-Fahrer Nico Rosberg sieht Michael Schumacher bei einem möglichen Comeback in der Formel 1 vor einem schweren Gang. Auch Eddie Irvine, früherer Teamkollege des Rekordweltmeisters, glaubt nicht an eine reibungslose Rückkehr - aber sehr wohl an Siege Schumachers.

Nico Rosberg steht als Mercedes-Fahrer bereits fest - über Michael Schumacher wird viel spekuliert.

Nico Rosberg steht als Mercedes-Fahrer bereits fest - über Michael Schumacher wird viel spekuliert.

(Foto: dpa)

Nico Rosberg begrüßt das immer wahrscheinlicher werdende Formel-1-Comeback von Michael Schumacher, sieht bei einer Rückkehr aber Probleme für den Rekordweltmeister. "Es wird nicht einfach für ihn", sagte der neue Mercedes-Pilot über seinen möglichen Teamkollegen, der vor drei Jahren seine Grand-Prix-Karriere beendet hat. Schumacher zeige zwar bei all seinen Rennen im Kart oder dem "Race of Champions", dass er vorne dabei sei. "Doch wenn du so lange draußen bist und so wenig Testfahrten absolvieren kannst, um wieder reinzukommen, ist das nicht leicht", sagte Rosberg der "Stuttgarter Zeitung" mit Blick auf die lange Pause des siebenmaligen Weltmeisters.

Schon der Wechsel eines Teams mitten im Jahr sei schwierig, wies der 24 Jahre alte Rennfahrer aus Wiesbaden auf den komplett missglückten Umstieg von Giancarlo Fisichella in der zurückliegenden Saison hin. Ferrari hatte den routinierten Italiener als Ersatz für den verunglückten Felipe Massa von Force India verpflichtet. Obwohl Fisichella ein sehr guter Fahrer sei, sei er "im Nirgendwo gewesen" und "ziemlich weit hinten herumgefahren. Man darf nicht unterschätzen, wie schwer es ist zurückzukommen."

"Wäre eine klasse Herausforderung"

Generell würde sich Rosberg freuen, künftig mit Schumacher den Silberpfeil zu steuern: "Es wäre ein klasse Herausforderung." Er wisse aber nicht, ob an den Gerüchten etwas dran sei. "Hypothetisch gesehen wäre es cool, ihn als Partner zu haben. Und ich habe auch überhaupt keine Angst vor dem Vergleich", versicherte der Sohn von Ex-Weltmeister Keke Rosberg.

Mit seinem neuen Team Mercedes Grand Prix will der mit seinem bisherigen Rennstall Williams in 80 WM-Läufen sieglose Rosberg Rennen gewinnen "und am Ende der Saison im Titelkampf die Nase vorne" haben. Das sei zwar ein hohes Ziel, aber er sei guter Dinge, dass sie das gemeinsam erreichen könnten. Trotz aller Zuversicht und der Freude, nach vier Jahren "wahrscheinlich zum ersten Mal ein siegfähiges Auto" zu haben, wies der WM-Siebte auf die große Konkurrenz hin. Ferrari, McLaren und Red Bull mit Vize-Weltmeister Sebastian Vettel schätzt er als stärkste Widersacher ein. "Es wird eng werden. Wir können erst bei den Testfahrten im Februar sehen, wo wir und wo die anderen stehen", sagte er der "Stuttgarter Zeitung"

"Nicht mehr auf dem Höhepunkt"

Wie Rosberg glaubt auch Schumachers früherer Teamkollege Eddie Irvine nicht an eine reibungslose Rückkehr des Rekordweltmeisters, weil diesem inzwischen der letzte Biss fehle. "Einer wie Lewis Hamilton wird nicht zurückstecken, Michael hingegen schon - er ist schließlich bald 41 Jahre alt", sagte Irvine der BBC. Dennoch würde er Schumacher bei Mercedes den ein oder anderen Sieg zutrauen: "Er ist nicht mehr auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft, allerdings noch immer gut genug, um Rennen zu gewinnen."

Als Grund für die bevorstehende Rückkehr des Rekord-Champions vermutet der Vize-Weltmeister von 1999 schlicht und einfach Langeweile. "Ich denke, ihm war einfach langweilig - wahrscheinlich sogar sehr, sehr langweilig", meinte der Nordire: "In der Formel 1 stehst du im Schaufenster und musst Farbe bekommen, wohingegen du in der richtigen Welt Monate oder Jahre arbeiten musst, um die gleiche Hektik zu erleben. Michael hat schon im Alter von vier oder fünf Jahren mit dem Kartsport begonnen und kennt einfach nichts anderes."

Um sich zu motivieren, hatte sein einstiger Ferrari-Kollege sogar den Kick auf dem Motorrad gesucht, "aber das war total verrückt. So gut war er nicht und bezahlt wurde er auch nicht dafür. Das habe ich nie verstanden, doch die Formel 1 macht Sinn." Irvine würde eine Rückkehr Schumachers sehr begrüßen: "Ich hoffe, er kommt zurück. Für die Formel 1 wäre das schlichtweg fantastisch."

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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