Schnellster, aber trotzdem keine Pole Schumacher meldet sich zurück
26.05.2012, 15:35 Uhr
Schumachers Bestzeit in der Qualifikation kommt zur Unzeit.
(Foto: REUTERS)
Monaco ist ein Rennen wie kein anderes in der Formel 1. Nirgends ist die Pole Position so wichtig wie im Fürstentum - und die holt sich sensationell Mercedes-Pilot Michael Schumacher. Dennoch wird der Rekordchampion am Sonntag nicht in der ersten Startreihe stehen. Grund ist eine alte Strafe, die er noch absitzen muss.
Mit einer sensationellen Runde in den Straßenschluchten von Monaco hat Rekordweltmeister Michael Schumacher im Qualifying für das Formel-1-Rennen im Fürstentum die Kritiker Lügen gestraft und überraschend die schnellste Runde hingelegt.
Seine erste Pole Position seit fast sechs Jahren holte er aber zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Wegen des Unfalls mit Bruno Senna im vorherigen Rennen wird Schumacher um fünf Rennen zurückversetzt und muss von Rang sechs aus starten. Und das in Monaco, wo in den vergangenen acht Jahren sieben Mal der Fahrer gewann, der von Platz eins aus startete.
Schumachers Freude tat dies aber keinen Abbruch. "Ich bin sehr glücklich, seit langem mal wieder auf der Pole zu sein. Es ist die erste meines zweiten Karriereabschnitts, und das fühlt sich fantastisch an", sagte der 43-Jährige und ignorierte die Rückversetzung zunächst: "Es hat etwas länger gedauert, als ich es mir vorgestellt habe, aber Mercedes hat mir auch in Zeiten, wo es nicht so einfach war, den Rücken gestärkt und jetzt ein Paket, mit dem solche Erfolge möglich sind."
Die Pole Position erbte Sebastian Vettels Red-Bull-Teamkollege Mark Webber. Von Platz zwei aus startet Schumachers Teamkollege Nico Rosberg, der bei seinem Heimspiel auf den zweiten Saisonsieg hoffen darf.
"Ich hoppele hier rum wie ein Kaninchen!"
Weltmeister Vettel muss dagegen von Rang neun aus eine Aufholjagd starten. Der Weltmeister klagte über Probleme mit seinem Red Bull und kam nie richtig auf Touren. "Ich hoppele hier rum wie ein Kaninchen!", funkte der Vorjahressieger an die Box. Im letzten Durchgang des Qualifyings fuhr er als einziger der zehn Piloten keine gezeitete Runde.
Auch nachher ließ er seinem Frust freien Lauf. "Wir haben vom Morgen zum Nachmittag was das Auto angeht einen Schritt zurück gemacht", sagte er: "Wir hatten uns versprochen, dass es besser geht. Natürlich stinkt mir das jetzt, aber wir waren überzeugt, dass es passt." Über Schumachers Bestzeit sagte er: "Das war eine sehr gute Runde, ich freue mich für ihn."
Weil der neuntplatzierte Pastor Maldonado wegen eines Rüpel-Manövers gegen Sergio Perez zehn Startränge verliert, rückte Vettel immerhin um einen Platz nach vorn. Der mit Vettel in der WM-Wertung führende Fernando Alonso startet als Fünfter. Nico Hülkenberg geht als Zehnter ins Rennen am Sonntag (14.00 Uhr/RTL und im n-tv.de Ticker), Timo Glock startet im Marussia von Rang 20.
Quelle: ntv.de, dsi/dpa/sid