Verstappens Red Bull überrascht Schumachers Saison startet unglücklich
23.02.2022, 20:24 Uhr
Die neue Formel-1-Saison startet mit den ersten Testfahrten. Für Mick Schumacher läuft der erste Tag nicht besonders gut. Der Weltmeister dagegen ist schon sehr angetan von einem Auto, das "komplett anders" ist. Und das durchaus überrascht.
Mick Schumacher hat einen enttäuschenden ersten Formel-1-Testtag in Barcelona erlebt. Ein beschädigter Unterboden am Haas zwang den Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher lange zum Zuschauen in der Garage. Der 22-Jährige drehte am Nachmittag nur 23 Runden und fuhr die zwölftschnellste Zeit. Ein Kühlleck hatte zuvor schon Schumachers russischen Stallrivalen Nikita Masepin lange gebremst.
Trotz des unglücklichen Auftakts in die neue Saison war Schumacher, von dem sich Teamchef Günther Steiner in diesem Jahr die ersten WM-Punkte erhofft, nicht über die Maßen enttäuscht: "Ich glaube, wir sind in die richtige Richtung gegangen", sagte er im Anschluss an die Session am Nachmittag. "Es gibt natürlich noch viel zu probieren und zu verbessern, aber im Großen und Ganzen verstehen wir das Auto." Die Probleme gehörten "im Endeffekt zum Testen dazu. Wir haben hier ja noch zwei Tage und dann noch drei Tage in Bahrain. Von daher heißt es morgen: einfach viele Runden fahren und schauen, dass alles hält."
Die erste Tagesbestzeit in den nach einer Regelreform komplett neuen Autos legte der Engländer Lando Norris im McLaren hin (1:19,568 Minuten). Weltmeister Max Verstappen absolvierte den kompletten Testtag für Red Bull und wurde am Ende Neunter - und zeigte sich überaus zufrieden: "Heute ging es darum, viele Runden abzuspulen und sich an das Auto zu gewöhnen und eine Idee davon zu bekommen, wie es sich verhält. Alles hat heute gut funktioniert, daher war es ein guter Start."
Verstappens Red Bull überrascht
Das Auto sei "komplett anders" als der Wagen, mit dem er sich im Herzschlagfinale von Abu Dhabi den ersten WM-Titel geholt hatte, sagte Verstappen. Bei der Autopräsentation vor zwei Wochen hatte Red Bull noch nur ein Showcar gezeigt. Das ließ sich bei den Testfahrten in Barcelona nun nicht mehr verhindern. Die RB-Garage öffnete sich und Verstappen drehte im RB18 die ersten Runden am Circuit de Barcelona-Catalunya.
Ins Auge springen am neuen Boliden vor allem die innovativen Seitenkästen, die am Lufteinlass einen vorgelagerten, schaufelartigen Bereich haben und unterschnitten sind. Technikchef Adrian Newey hat offenbar andere Pfade als die Konkurrenz eingeschlagen. Ebenfalls bemerkenswert: Die Nasenspitze des RB18 ist mit dem zweiten Frontflügel-Element verbunden statt mit dem ersten. Für ntv-Formel-1-Experte Felix Görner ist Verstappens neuer Dienstwagen "vielleicht revolutionär".
Mercedes-Pilot Lewis Hamilton übernahm den Wagen am Nachmittag von seinem neuen Teamkollegen George Russell. Er landete im Tableau auf Position fünf direkt hinter seinem jungen Landsmann. Sebastian Vettel steuerte den Aston Martin ebenfalls nur in Teilzeit über den Asphalt. Der viermalige Weltmeister legte die sechstschnellste Zeit hin. In Barcelona werden die neuen Wagen aber in erster Linie auf ihre Haltbarkeit hin getestet.
Quelle: ntv.de, ter/msc/dpa